„Die Woche des 16. März 1945 war eine außergewöhnlich warme Frühlingswoche, ähnlich wie derzeit“, beginnt Hans Heer. Und am Abend des Tages ging es ihm gar nicht gut. Als Vor-Alarm gegeben wurde bat er seinen Vater im Zimmer zu bleiben, während alle anderen schon in den Keller hinabstiegen. Doch nur wenige Minuten später muss auch er nach unten flüchten, denn der Angriff englischer Bomber steht kurz bevor.
Dem Feuerturm entgehen
Hans Heer schilderte anhand einer eigens erstellen Lageskizze des Hauses des Blindeninstituts in der Bentheimstraße wie er den Angriff im Keller erlebt und mit seinem Vater dann entscheidet „wir müssen den Keller verlassen, wenn wir überleben wollen“. Beide sind in der Lage die Menschen mit ihnen im Keller durch das Chaos im Haus und draußen zu führen. Mehrmals müssen sie dabei angedachte Fluchtwege ausschließen und neue Möglichkeiten suchen um geschützte Plätze zu finden dem brausenden Feuersturm zu entgehen. Dabei schildert er Bilder, die nur derjenige sich vorstellen kann, der selbst solche Erlebnisse hat.
Schauen ob das Haus noch steht
Letztendlich gelingt es ihnen dem Chaos einer untergehenden Stadt zu entfliehen. Hans Heer erzählt auch von den Stunden und Tagen danach als es gilt zu schauen ob das Haus noch steht und wer von den Verwandten überlebt hat. Auf Wandtafeln zeigte er Bilder vom zerstörten Würzburg wenige Tage danach und auch von seiner Rückkehr. Schon am 1. Mai 1945 beginnt er eine Lehre bei einem Verwandten in Heidingsfeld.
Unter dem Motto „Denk ich an Würzburg“ setzt Hans Heer seine Erlebnisse fort am 8. April um 19:00 Uhr im Kolping-Center Mainfranken mit einem Diavortrag eigener Bilder als Würzburger Bildjournalist mit dem Thema „Jahre des Würzburger Wiederaufbaus“.
Peter Langer
www.kolping-mainfranken.de
Bild:
Zeitzeuge des 16. März und Fotograf Hans Heer.
Foto Langer