An der Diskussionsrunde unter dem Motto „Politik meets Mittelstand“ nahmen der Würzburger Landtagsabgeordneten Oliver Jörg (CSU), Eberhard Grötsch (Landtagskandidat der SPD Würzburg), Stefan Wagener (Landtagskandidat für die Grünen in Aschaffenburg), Landtagsabgeordneter Hans-Jürgen Fahn (Freie Wähler), Astrid Schenkel (Landtagskandidatin der FDP in Würzburg) und Michael Gebhardt (Landtagskandidat der AfD in Würzburg) teil. Moderiert wurde die Diskussion von Patrick Meinhardt, Bundesgeschäftsführer Politik beim BVMW.
Eine Themenschwerpunkt bei der Gesprächsrunde bildete das Thema Existenzgründung. „Wir haben seit fünf Jahren im Mittelstand mehr Pleiten als Gründungen“, eröffnete der Moderator die Runde. Die Frage an die Politik sei daher, wie man junge Menschen beim Schritt in die Selbständigkeit stärker unterstützen könne. Hans-Jürgen Fahn betonte, dass es wichtig sei, Gründer gerade in den ersten beiden Jahren stark unter die Arme zu greifen. Hierbei müsse es ein ganzes Netzwerk geben, zu dem auch die Hochschulen gehören müssten.
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powered by Usercentrics Consent Management Platform"Gründer-BaföG" und "Bayern-Fonds"
Für einen „Gründer-BAföG“ sprach sich FDP-Politikerin Astrid Schenkel aus. Einen Bayern-Fonds zur Unterstützung von Startups brachte Michael Gebhardt ins Spiel. Nach Vorstellung des AfD-Politikers solle die Unterstützung für Gründer aber daran gekoppelt sein, dass diese sich verpflichten, in Bayern zu bleiben und auch dort auszubilden. „Das Gründerklima in Bayern funktioniert noch nicht richtig“, monierte Stefan Wagener von den Grünen. Vor allem finde die nötige Vermischung von Kapital, Ideen und wissbegierigen jungen Gründern oftmals noch nicht statt. Der CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg verwies darauf, dass Würzburg die Ausnahme der eingangs erwähnten Statistik sei. „Bei uns übersteigen die Gewerbeanmeldungen die Pleiten bei Weiten“, so der Christsoziale. Zudem würden Gründer in der Region Mainfranken bereits viel Unterstützung bekommen, etwa durch Einrichtungen wie das Technologie- und Gründerzentrum in Würzburg.
Bei einer Diskussion über die wichtigen Themen für den Mittelstand darf natürlich auch die Digitalisierung nicht fehlen. „Wir müssen erst einmal die Infrastruktur haben, um die Technologie überhaupt nutzen zu können“, bemängelte Stefan Wagener den Stand des Breitbandausbaus in Bayern. Vor allem der ländliche Raum hinke dabei hinter. Neben der Technologie sei es aber auch wichtig, im Zuge der Digitalisierung das Thema Medienkompetenz in die Schulen zu bringen. „Wir brauchen daher unbedingt Fortbildungen für Lehrer“, forderte Wagener. Der Sozialdemokrat Eberhard Grötsch kritisierte die CSU, denn diese habe sich beim Breitbandausbau von der Telekom auf Kupferkabel und Vectoring festlegen lassen. Das Thema Glasfaser sei hingegen vernachlässigt worden. Die Digitalisierung in den kleinsten Winkel des Landes zu bringen, müsse das Ziel sein, so Michael Gebhardt. Der digitale Wandel müsse schneller vorangetrieben werden, auch wann das einen Haufen Geld koste. Mehr Geschwindigkeit beim Breitbandausbau forderte Hans-Jürgen Fahn. „Geld dafür ist genug da“, so der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler. Dass Würzburgs Schulen beim Thema Digitalisierung bereits gut aufgestellt sind, betonte CSU-Politiker Oliver Jörg. Es müsse allerdings auch nicht jedes Klassenzimmer voll digitalisiert werden. „Es muss auch Raum für konventionellen Unterricht geben“, merkte er an. Der Ansicht, dass man einfach nur möglichst viel Geld in das Thema Digitalisierung stecken solle, widersprach der Christsoziale. „Nur planloses, sinnloses Reinbuttern hilft nicht weiter“, so der Parlamentarier.
Mehr Praktikumsmöglichkeiten für Schüler
Relativ einig waren sich die sechs Kandidaten darin, dass wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung begeistert werden müssen. „Wir haben mittlerweile mehr als doppelt so viele Studenten wie Auszubildende“, sagte Moderator Patrick Meinhardt. Wie sich dieses Verhältnis wieder etwas ausgeglichener gestalten lässt, dazu hatten die Diskutanten einige. „Wir müssen den Kindern schon in der Schule aufzeigen, welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt“, sagte etwa FDP-Politikern Astrid Schenkel. Hier müsse man schon möglichst früh ansetzen. Einen ähnlichen Ansatz vertrat auch Hans-Jürgen Fahn. Der Abgeordnete der Freien Wähler forderte verpflichtende Betriebspraktika in allen Schularten. „Wir müssen schon die Schüler mit den betrieblichen Gegebenheiten konfrontieren, damit sie eine bessere Vorstellung von der Berufswelt kriegen“, erläuterte er. Auch CSU-Politiker Jörg sah Praktika als Mittel der Wahl bei der Berufsorientierung an. Dementsprechend rief er die Unternehmen auf, unbedingt Praktikumsplätze anzubieten, auch wenn dies mit Mehraufwand verbunden sei. Außerdem müsse es ein Ziel sein, Menschen, die an der Uni falsch aufgehoben sind, in eine duale Ausbildung zu bringen. Dass immer weiter steigende Studentenzahlen nicht sinnvoll sind, unterstrich Sozialdemokrat Eberhard Grötsch. „Wenn sich ganze Jahrgänge an den Hochschulen anmelden, bringt das nichts“, so der ehemalige Hochschullehrer.
An der Diskussionsrunde unter dem Motto „Politik meets Mittelstand“ nahmen der Würzburger Landtagsabgeordneten Oliver Jörg (CSU), Eberhard Grötsch (Landtagskandidat der SPD Würzburg), Stefan Wagener (Landtagskandidat für die Grünen in Aschaffenburg), Landtagsabgeordneter Hans-Jürgen Fahn (Freie Wähler), Astrid Schenkel (Landtagskandidatin der FDP in Würzburg) und Michael Gebhardt (Landtagskandidat der AfD in Würzburg) teil. Moderiert wurde die Diskussion von Patrick Meinhardt, Bundesgeschäftsführer Politik beim BVMW.
Eine Themenschwerpunkt bei der Gesprächsrunde bildete das Thema Existenzgründung. „Wir haben seit fünf Jahren im Mittelstand mehr Pleiten als Gründungen“, eröffnete der Moderator die Runde. Die Frage an die Politik sei daher, wie man junge Menschen beim Schritt in die Selbständigkeit stärker unterstützen könne. Hans-Jürgen Fahn betonte, dass es wichtig sei, Gründer gerade in den ersten beiden Jahren stark unter die Arme zu greifen. Hierbei müsse es ein ganzes Netzwerk geben, zu dem auch die Hochschulen gehören müssten.
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Für einen „Gründer-BAföG“ sprach sich FDP-Politikerin Astrid Schenkel aus. Einen Bayern-Fonds zur Unterstützung von Startups brachte Michael Gebhardt ins Spiel. Nach Vorstellung des AfD-Politikers solle die Unterstützung für Gründer aber daran gekoppelt sein, dass diese sich verpflichten, in Bayern zu bleiben und auch dort auszubilden. „Das Gründerklima in Bayern funktioniert noch nicht richtig“, monierte Stefan Wagener von den Grünen. Vor allem finde die nötige Vermischung von Kapital, Ideen und wissbegierigen jungen Gründern oftmals noch nicht statt. Der CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg verwies darauf, dass Würzburg die Ausnahme der eingangs erwähnten Statistik sei. „Bei uns übersteigen die Gewerbeanmeldungen die Pleiten bei Weiten“, so der Christsoziale. Zudem würden Gründer in der Region Mainfranken bereits viel Unterstützung bekommen, etwa durch Einrichtungen wie das Technologie- und Gründerzentrum in Würzburg.
Bei einer Diskussion über die wichtigen Themen für den Mittelstand darf natürlich auch die Digitalisierung nicht fehlen. „Wir müssen erst einmal die Infrastruktur haben, um die Technologie überhaupt nutzen zu können“, bemängelte Stefan Wagener den Stand des Breitbandausbaus in Bayern. Vor allem der ländliche Raum hinke dabei hinter. Neben der Technologie sei es aber auch wichtig, im Zuge der Digitalisierung das Thema Medienkompetenz in die Schulen zu bringen. „Wir brauchen daher unbedingt Fortbildungen für Lehrer“, forderte Wagener. Der Sozialdemokrat Eberhard Grötsch kritisierte die CSU, denn diese habe sich beim Breitbandausbau von der Telekom auf Kupferkabel und Vectoring festlegen lassen. Das Thema Glasfaser sei hingegen vernachlässigt worden. Die Digitalisierung in den kleinsten Winkel des Landes zu bringen, müsse das Ziel sein, so Michael Gebhardt. Der digitale Wandel müsse schneller vorangetrieben werden, auch wann das einen Haufen Geld koste. Mehr Geschwindigkeit beim Breitbandausbau forderte Hans-Jürgen Fahn. „Geld dafür ist genug da“, so der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler. Dass Würzburgs Schulen beim Thema Digitalisierung bereits gut aufgestellt sind, betonte CSU-Politiker Oliver Jörg. Es müsse allerdings auch nicht jedes Klassenzimmer voll digitalisiert werden. „Es muss auch Raum für konventionellen Unterricht geben“, merkte er an. Der Ansicht, dass man einfach nur möglichst viel Geld in das Thema Digitalisierung stecken solle, widersprach der Christsoziale. „Nur planloses, sinnloses Reinbuttern hilft nicht weiter“, so der Parlamentarier.
Mehr Praktikumsmöglichkeiten für Schüler
Relativ einig waren sich die sechs Kandidaten darin, dass wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung begeistert werden müssen. „Wir haben mittlerweile mehr als doppelt so viele Studenten wie Auszubildende“, sagte Moderator Patrick Meinhardt. Wie sich dieses Verhältnis wieder etwas ausgeglichener gestalten lässt, dazu hatten die Diskutanten einige. „Wir müssen den Kindern schon in der Schule aufzeigen, welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt“, sagte etwa FDP-Politikern Astrid Schenkel. Hier müsse man schon möglichst früh ansetzen. Einen ähnlichen Ansatz vertrat auch Hans-Jürgen Fahn. Der Abgeordnete der Freien Wähler forderte verpflichtende Betriebspraktika in allen Schularten. „Wir müssen schon die Schüler mit den betrieblichen Gegebenheiten konfrontieren, damit sie eine bessere Vorstellung von der Berufswelt kriegen“, erläuterte er. Auch CSU-Politiker Jörg sah Praktika als Mittel der Wahl bei der Berufsorientierung an. Dementsprechend rief er die Unternehmen auf, unbedingt Praktikumsplätze anzubieten, auch wenn dies mit Mehraufwand verbunden sei. Außerdem müsse es ein Ziel sein, Menschen, die an der Uni falsch aufgehoben sind, in eine duale Ausbildung zu bringen. Dass immer weiter steigende Studentenzahlen nicht sinnvoll sind, unterstrich Sozialdemokrat Eberhard Grötsch. „Wenn sich ganze Jahrgänge an den Hochschulen anmelden, bringt das nichts“, so der ehemalige Hochschullehrer.