„Mit der Digitalisierung verbinden wir die große Hoffnung, dass durch vernetzte Technologien gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum entstehen“, begrüßte Klaus D. Mapara, Geschäftsführer des Robert-Krick-Verlages, die rund 120 Zuhörer in den Räumlichkeiten des IT-Dienstleisters iWelt in Eibelstadt. Maparas Einschätzung teilte auch Eberhard Nuß. Der Landrat des Kreises Würzburg betonte, dass mit Hilfe der Digitalisierung neue Potenziale entstünden, um beispielsweise Probleme wie den demografischen Wandel zu lösen.
Welche Folgen die Digitalisierung für die Gesellschaft als Ganzes haben wird, darüber sprach Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Die digitale Revolution wird jeden einzelnen Lebensbereich umwälzen“, war sich Bär sicher. Daher sei ein pragmatischer Umgang mit dem Thema angebracht. „Ich habe zwar selbst noch den einen oder anderen Kollegen im Bundestag, der hofft, dass dieses Internet wieder verschwindet – aber das wird nicht passieren“, so die CSU-Politikerin.
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powered by Usercentrics Consent Management PlatformDen Bürger in den Mittelpunkt stellen
Die Staatsministerin riet zu einem selbstbewussteren Auftreten, wenn man beim Thema Digitalisierung international vorne dabei sein wolle. Dazu gehöre etwa, die sogenannten „Hidden Champions“ mit breiter Brust nach vorne zu stellen. „Wir müssen nicht immer wie das Kaninchen vor der Schlange ins Silicon Valley schauen“, sagte Bär. Denn auch dort sei nicht alles ideal. „Dort kann man keine Ideen entwickeln, diese werden nämlich sofort von den Großen weggekauft“, so die Politikerin. Im Gegenzug würden viele Startups die Freiheit der Forschung in Deutschland genießen. Um mit China und den USA mitzuhalten, müssen man auf Erfolgsfaktoren setzen, die es dort nicht gebe. „Wir müssen die Bürger in den Mittelpunkt stellen und uns fragen, was die Digitalisierung für jeden Einzelnen bedeuten kann.“
Eine besonders wichtige Rolle spielt die Digitalisierung im Bereich Bildung. „Hier gibt es allerdings noch viele Vorbehalte aus der Bevölkerung“, erläuterte Bär. So erhalte sie regelmäßig Briefe nach dem Motto „WLAN ist das neue Asbest“ oder „Jedes Kind, das Programmieren lernt, wird fett und dumm“. Auch gebe es in Deutschland oftmals eine strikte gedankliche Trennung zwischen analoger und digitaler Welt. Diese müsse überwunden werden. „Kinder sollen weiterhin auf Bäume klettern, aber es ist auch kein Problem, wenn das Kind in einer App nachschaut, welcher Baum das war.“
Ein digitales Grundverständnis in den Schulen zu vermitteln, sei eine notwendige Aufgabe. Die Kinder würden ohnehin mit digitalen Medien aufwachsen. Daher sei es besser, sie würden die entsprechenden Kompetenzen in der Schule lernen. Kritisch sah Bär die Rolle externer Experten bei der Vermittlung von Digitalwissen. „Wollen wir das wirklich Unternehmen wie Microsoft oder Apple überlassen oder sollten wir nicht lieber selbst Inhalte schaffen und dafür sorgen, dass in der Schule auch noch Werte vermittelt werden?“
Breitbandbedarf steigt weiter
Wieso besonders Breitbandverbindungen über Glasfaser für die digitale Infrastruktur der Zukunft eine zentrale Rolle spielen, das erklärte Andreas Jahn. Der COO der iWelt AG betonte, dass eine schnelle Internetverbindung für Unternehmen heutzutage enorm wichtig sei. So etwa beim Thema E-Commerce. „Wachstum ist für Einzelhändler heute nur noch möglich, wenn eine digitale Präsenz vorhanden ist“, so Jahn. Ein weiteres Beispiel ist die Hotel-Branche. „Bei Hotelbewertungen ist die Qualität des WLAN mittlerweile ein wesentlicher Faktor, das kommt mitunter direkt nach der Qualität des Frühstücks.“ Auch wer als Unternehmer seine Daten in der Cloud sichern wolle, brauche eine schnelle Internetleitung. Und in Zukunft werde der Bedarf an Bandbreite im Zuge des Internets der Dinge noch weiter steigen. Um diese Prognose mit Zahlen zu untermauern: Laut Schätzungen sollen bis 2020 bereits rund 30 Milliarden Geräte über das Internet miteinander vernetzt sein.
Die Digitalisierung ist für ländliche Kommunen nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance. „Das ist die einzige Einflugschneise, um gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen", sagte Carsten Große Starmann, Senior Project Manager bei der Bertelsmann-Stiftung. Als konkretes Beispiel nannte er den Bereich Mobilität. So sei es etwa denkbar, per App einzelnen Transportmittel zu Mobilitätsketten zu verbinden. Vorstellbar wäre etwa, dass der Nutzer über eine mobile Anwendung in Echtzeit mögliche Alternativen auf dem Weg zu seinem Ziel angezeigt bekommt. Sharing-Modelle, wie sie in Großstädten mitunter schon existieren, hält Große Starmann hingegen für wenig aussichtsreich in ländlichen Kommunen. „Diese Modelle funktionieren nur mit hohen Nutzerzahlen“, begründete der Projektmanager seine Einschätzung. Großes Potenzial sieht er generell beim Thema autonomes Fahren. „Aber wie wir damit umgehen ist typisch deutsch – große Möglichkeiten sind da, aber wir lassen nicht mal Freiräume zum Testen zu.“
„Mit der Digitalisierung verbinden wir die große Hoffnung, dass durch vernetzte Technologien gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum entstehen“, begrüßte Klaus D. Mapara, Geschäftsführer des Robert-Krick-Verlages, die rund 120 Zuhörer in den Räumlichkeiten des IT-Dienstleisters iWelt in Eibelstadt. Maparas Einschätzung teilte auch Eberhard Nuß. Der Landrat des Kreises Würzburg betonte, dass mit Hilfe der Digitalisierung neue Potenziale entstünden, um beispielsweise Probleme wie den demografischen Wandel zu lösen.
Welche Folgen die Digitalisierung für die Gesellschaft als Ganzes haben wird, darüber sprach Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Die digitale Revolution wird jeden einzelnen Lebensbereich umwälzen“, war sich Bär sicher. Daher sei ein pragmatischer Umgang mit dem Thema angebracht. „Ich habe zwar selbst noch den einen oder anderen Kollegen im Bundestag, der hofft, dass dieses Internet wieder verschwindet – aber das wird nicht passieren“, so die CSU-Politikerin.
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Die Staatsministerin riet zu einem selbstbewussteren Auftreten, wenn man beim Thema Digitalisierung international vorne dabei sein wolle. Dazu gehöre etwa, die sogenannten „Hidden Champions“ mit breiter Brust nach vorne zu stellen. „Wir müssen nicht immer wie das Kaninchen vor der Schlange ins Silicon Valley schauen“, sagte Bär. Denn auch dort sei nicht alles ideal. „Dort kann man keine Ideen entwickeln, diese werden nämlich sofort von den Großen weggekauft“, so die Politikerin. Im Gegenzug würden viele Startups die Freiheit der Forschung in Deutschland genießen. Um mit China und den USA mitzuhalten, müssen man auf Erfolgsfaktoren setzen, die es dort nicht gebe. „Wir müssen die Bürger in den Mittelpunkt stellen und uns fragen, was die Digitalisierung für jeden Einzelnen bedeuten kann.“
Eine besonders wichtige Rolle spielt die Digitalisierung im Bereich Bildung. „Hier gibt es allerdings noch viele Vorbehalte aus der Bevölkerung“, erläuterte Bär. So erhalte sie regelmäßig Briefe nach dem Motto „WLAN ist das neue Asbest“ oder „Jedes Kind, das Programmieren lernt, wird fett und dumm“. Auch gebe es in Deutschland oftmals eine strikte gedankliche Trennung zwischen analoger und digitaler Welt. Diese müsse überwunden werden. „Kinder sollen weiterhin auf Bäume klettern, aber es ist auch kein Problem, wenn das Kind in einer App nachschaut, welcher Baum das war.“
Ein digitales Grundverständnis in den Schulen zu vermitteln, sei eine notwendige Aufgabe. Die Kinder würden ohnehin mit digitalen Medien aufwachsen. Daher sei es besser, sie würden die entsprechenden Kompetenzen in der Schule lernen. Kritisch sah Bär die Rolle externer Experten bei der Vermittlung von Digitalwissen. „Wollen wir das wirklich Unternehmen wie Microsoft oder Apple überlassen oder sollten wir nicht lieber selbst Inhalte schaffen und dafür sorgen, dass in der Schule auch noch Werte vermittelt werden?“
Breitbandbedarf steigt weiter
Wieso besonders Breitbandverbindungen über Glasfaser für die digitale Infrastruktur der Zukunft eine zentrale Rolle spielen, das erklärte Andreas Jahn. Der COO der iWelt AG betonte, dass eine schnelle Internetverbindung für Unternehmen heutzutage enorm wichtig sei. So etwa beim Thema E-Commerce. „Wachstum ist für Einzelhändler heute nur noch möglich, wenn eine digitale Präsenz vorhanden ist“, so Jahn. Ein weiteres Beispiel ist die Hotel-Branche. „Bei Hotelbewertungen ist die Qualität des WLAN mittlerweile ein wesentlicher Faktor, das kommt mitunter direkt nach der Qualität des Frühstücks.“ Auch wer als Unternehmer seine Daten in der Cloud sichern wolle, brauche eine schnelle Internetleitung. Und in Zukunft werde der Bedarf an Bandbreite im Zuge des Internets der Dinge noch weiter steigen. Um diese Prognose mit Zahlen zu untermauern: Laut Schätzungen sollen bis 2020 bereits rund 30 Milliarden Geräte über das Internet miteinander vernetzt sein.
Die Digitalisierung ist für ländliche Kommunen nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance. „Das ist die einzige Einflugschneise, um gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen", sagte Carsten Große Starmann, Senior Project Manager bei der Bertelsmann-Stiftung. Als konkretes Beispiel nannte er den Bereich Mobilität. So sei es etwa denkbar, per App einzelnen Transportmittel zu Mobilitätsketten zu verbinden. Vorstellbar wäre etwa, dass der Nutzer über eine mobile Anwendung in Echtzeit mögliche Alternativen auf dem Weg zu seinem Ziel angezeigt bekommt. Sharing-Modelle, wie sie in Großstädten mitunter schon existieren, hält Große Starmann hingegen für wenig aussichtsreich in ländlichen Kommunen. „Diese Modelle funktionieren nur mit hohen Nutzerzahlen“, begründete der Projektmanager seine Einschätzung. Großes Potenzial sieht er generell beim Thema autonomes Fahren. „Aber wie wir damit umgehen ist typisch deutsch – große Möglichkeiten sind da, aber wir lassen nicht mal Freiräume zum Testen zu.“