„Es ist ein äußerst heterogenes Bild, das die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer für das dritte Quartal 2022 im unterfränkischen Handwerk zeichnet“, so die Wahrnehmung von Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. „Auf der einen Seite ist die Geschäftslage im 3. Quartal wirklich gut, die Kapazitätsauslastung und die Auftragsreichweiten sind nach wie vor hoch. Auf der anderen Seite setzen galoppierende Energie- und Rohstoffpreise den Unternehmen stark zu, gerade den energieintensiven Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks. Die jetzige Konjunkturumfrage ist mehr denn je ein blitzlichthaftes Bewertungsbild, das sich in kurzer Zeit komplett ändern kann.“
Für das dritte Quartal bewerten 86,6 % der Handwerksbetriebe ihre derzeitige Geschäftslage als gut oder befriedigend, was einem leichten Minus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Ebenso solide zeigen sich die Auftragsreichweite und die Kapazitätsauslastung. So beträgt die Kapazitätsauslastung aktuell 80,9 %, die Auftragsreichweite 13,5 Wochen. „Das sind Werte, die ganz alleine betrachtet, für eine blendende Stimmung im Handwerk sprechen würden. Aber dem ist nicht so“, so der Hauptgeschäftsführer.
Starker Preisanstieg
85,7 % der Betriebe in Unterfranken berichten über gestiegene Preise im Einkauf. Das entspricht einer Steigerung um fast 12 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal, liegt jedoch im Durchschnitt des diesjährigen Jahresverlaufs. „Die rasanten Anstiege bei Energie und Rohstoffen geben die Lieferanten zum großen Teil weiter, was zu den Preissteigerungen im Einkauf führt“, weiß Ludwig Paul. Nur rund 54 % der Handwerksbetriebe sagen, dass auch ihre Verkaufspreise gestiegen seien. „Unsere Unternehmen können die gestiegenen Einkaufspreise nicht eins zu eins weitergeben, denn das könnte die Nachfrage komplett einbrechen lassen“, so der Hauptgeschäftsführer.
Regionaler Vergleich
Die drei unterfränkischen Regionen Main-Rhön, Würzburg und Bayerischer Untermain zeigen keine nennenswerten Unterschiede in der Beurteilung der Geschäftslage. Spitzenreiter ist die Region Würzburg (Stadt und Landkreis Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen) mit 88,3 % an zufriedenen Betrieben, gefolgt von der Region Main-Rhön (Stadt und Landkreis Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld) mit 86,2 % an zufriedenen Betrieben, und der Region Bayerischer Untermain (Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Miltenberg) mit 85,4 %.
Branchenblick
Nach wie vor bilden die Betriebe des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes die Handwerksgruppe, die mit der aktuellen Geschäftslage am zufriedensten ist. Die Betriebe des Bauhauptgewebes sagen zu 87,8 aus, mit der konjunkturellen Lage zufrieden zu sein. Das sind zwar 8,8 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, sie liegen dennoch über dem Durchschnitt. Die Unternehmen des Ausbaugewerbes liegen mit 92,8 % an zufriedenen Betrieben an der Spitze.
Deutlich ablesen lässt sich wiederum die Energiekrise beim Nahrungsmittelhandwerk. Knapp über 23 % sagen für das 3. Quartal aus, die Geschäftslage sei nicht einmal zufriedenstellend. Für das kommende 4. Quartal rechnen sogar schon 57,7 % mit einer schlechten Geschäftslage. Das bedeutet eine Verschlechterung der Einschätzung von über 40 Prozentpunkten zum Vorjahreszeitraum. „Die Adventszeit und das Weihnachtsgeschäft waren positive Meilensteine im Geschäftsjahr der Bäcker, Metzger und Konditoren. Aber selbst diese Zeit birgt gerade nicht viel Hoffnung bei den Betrieben des Lebensmittelhandwerks“, so Ludwig Paul.
Ausblick
Dem 4. Quartal blicken die unterfränkischen Handwerksbetriebe verhalten bis pessimistisch entgegen. Zwar gehen 61,1 % davon aus, dass ihre Geschäftslage gleichbleiben wird, aber über ein Drittel, genau 34,9 %, sind sich sicher, dass sich die Lage verschlechtern wird. Das sind 23,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Auch denken 87,5 %, dass die Einkaufspreise noch weiter steigen werden. Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul: „Das sind eindeutige Indikatoren dafür, wie die Verunsicherung der Betriebe größer wird. Deshalb kritisieren wir gemeinsam mit dem Bayerische Handwerkstag die zu späte Einführung der Gaspreisbremse, die für kleine und mittlere Unternehmen erst ab März 2023 greifen soll. Damit tut sich für viele energieintensive Betriebe des Handwerks eine Entlastungslücke auf, die existenzbedrohend ist. Wir werden als Handwerksorganisation alles daran setzen, dass die Handwerkswirtschaft Instrumente zum Überleben erhält.“
Betriebsschließungen im Handwerk müssen unter allen Umständen vermieden werden, auch im Sinne einer umfänglichen Versorgungssicherheit mit handwerklichen Produkten und Dienstleistungen. „Unsere Betriebe halten Krisen aus, das Handwerk lässt sich nicht so schnell unterkriegen – aber jetzt braucht es ganz schnelle unbürokratische Hilfe. Zu unser aller Nutzen“, appelliert Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken.
„Es ist ein äußerst heterogenes Bild, das die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer für das dritte Quartal 2022 im unterfränkischen Handwerk zeichnet“, so die Wahrnehmung von Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. „Auf der einen Seite ist die Geschäftslage im 3. Quartal wirklich gut, die Kapazitätsauslastung und die Auftragsreichweiten sind nach wie vor hoch. Auf der anderen Seite setzen galoppierende Energie- und Rohstoffpreise den Unternehmen stark zu, gerade den energieintensiven Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks. Die jetzige Konjunkturumfrage ist mehr denn je ein blitzlichthaftes Bewertungsbild, das sich in kurzer Zeit komplett ändern kann.“
Für das dritte Quartal bewerten 86,6 % der Handwerksbetriebe ihre derzeitige Geschäftslage als gut oder befriedigend, was einem leichten Minus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Ebenso solide zeigen sich die Auftragsreichweite und die Kapazitätsauslastung. So beträgt die Kapazitätsauslastung aktuell 80,9 %, die Auftragsreichweite 13,5 Wochen. „Das sind Werte, die ganz alleine betrachtet, für eine blendende Stimmung im Handwerk sprechen würden. Aber dem ist nicht so“, so der Hauptgeschäftsführer.
Starker Preisanstieg
85,7 % der Betriebe in Unterfranken berichten über gestiegene Preise im Einkauf. Das entspricht einer Steigerung um fast 12 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal, liegt jedoch im Durchschnitt des diesjährigen Jahresverlaufs. „Die rasanten Anstiege bei Energie und Rohstoffen geben die Lieferanten zum großen Teil weiter, was zu den Preissteigerungen im Einkauf führt“, weiß Ludwig Paul. Nur rund 54 % der Handwerksbetriebe sagen, dass auch ihre Verkaufspreise gestiegen seien. „Unsere Unternehmen können die gestiegenen Einkaufspreise nicht eins zu eins weitergeben, denn das könnte die Nachfrage komplett einbrechen lassen“, so der Hauptgeschäftsführer.
Regionaler Vergleich
Die drei unterfränkischen Regionen Main-Rhön, Würzburg und Bayerischer Untermain zeigen keine nennenswerten Unterschiede in der Beurteilung der Geschäftslage. Spitzenreiter ist die Region Würzburg (Stadt und Landkreis Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen) mit 88,3 % an zufriedenen Betrieben, gefolgt von der Region Main-Rhön (Stadt und Landkreis Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld) mit 86,2 % an zufriedenen Betrieben, und der Region Bayerischer Untermain (Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Miltenberg) mit 85,4 %.
Branchenblick
Nach wie vor bilden die Betriebe des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes die Handwerksgruppe, die mit der aktuellen Geschäftslage am zufriedensten ist. Die Betriebe des Bauhauptgewebes sagen zu 87,8 aus, mit der konjunkturellen Lage zufrieden zu sein. Das sind zwar 8,8 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, sie liegen dennoch über dem Durchschnitt. Die Unternehmen des Ausbaugewerbes liegen mit 92,8 % an zufriedenen Betrieben an der Spitze.
Deutlich ablesen lässt sich wiederum die Energiekrise beim Nahrungsmittelhandwerk. Knapp über 23 % sagen für das 3. Quartal aus, die Geschäftslage sei nicht einmal zufriedenstellend. Für das kommende 4. Quartal rechnen sogar schon 57,7 % mit einer schlechten Geschäftslage. Das bedeutet eine Verschlechterung der Einschätzung von über 40 Prozentpunkten zum Vorjahreszeitraum. „Die Adventszeit und das Weihnachtsgeschäft waren positive Meilensteine im Geschäftsjahr der Bäcker, Metzger und Konditoren. Aber selbst diese Zeit birgt gerade nicht viel Hoffnung bei den Betrieben des Lebensmittelhandwerks“, so Ludwig Paul.
Ausblick
Dem 4. Quartal blicken die unterfränkischen Handwerksbetriebe verhalten bis pessimistisch entgegen. Zwar gehen 61,1 % davon aus, dass ihre Geschäftslage gleichbleiben wird, aber über ein Drittel, genau 34,9 %, sind sich sicher, dass sich die Lage verschlechtern wird. Das sind 23,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Auch denken 87,5 %, dass die Einkaufspreise noch weiter steigen werden. Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul: „Das sind eindeutige Indikatoren dafür, wie die Verunsicherung der Betriebe größer wird. Deshalb kritisieren wir gemeinsam mit dem Bayerische Handwerkstag die zu späte Einführung der Gaspreisbremse, die für kleine und mittlere Unternehmen erst ab März 2023 greifen soll. Damit tut sich für viele energieintensive Betriebe des Handwerks eine Entlastungslücke auf, die existenzbedrohend ist. Wir werden als Handwerksorganisation alles daran setzen, dass die Handwerkswirtschaft Instrumente zum Überleben erhält.“
Betriebsschließungen im Handwerk müssen unter allen Umständen vermieden werden, auch im Sinne einer umfänglichen Versorgungssicherheit mit handwerklichen Produkten und Dienstleistungen. „Unsere Betriebe halten Krisen aus, das Handwerk lässt sich nicht so schnell unterkriegen – aber jetzt braucht es ganz schnelle unbürokratische Hilfe. Zu unser aller Nutzen“, appelliert Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken.