Im Gespräch: Dr. Gunther Schunk

Würzburger "Industry Days" bedienen das Befürfnis nach Vernetzung und Information

Mit den ausschließlich online durchgeführten "Industry Days" beschreitet die Vogel Communications Group neue Event-Pfade. Dr. Gunther Schunk, Chief Communication Officer des Unternehmens, erläutert im Interview Hintergründe, Zielsetzungen und mögliche Perspektiven der Veranstaltung am 21. und 22. April.

Als Sie die "Industry Days" planten - hatten Sie da eine Situation wie jetzt vor Augen, in der Präsenzkonferenzen völlig ausgeschlossen sind?

Ja, das war eine ganz gezielte Antwort auf diese Situation. Ausgehend von dem Impuls, dass alle Messen abgesagt wurden. Auf denen wir ja selbst in den Branche sehr aktiv sind und zum Beispiel oft auch die Messezeitungen erstellen, wie auf der Hannover Messe. Daher haben wir geahnt, wie groß das Bedürfnis nach Information und Vernetzung bleiben wird.

Werden wir in Zukunft solche Format häufiger sehen?

Ganz sicher erhält die digitale Kommunikation für Unternehmen gerade einen gewaltigen Schub und wir lernen ihre Vorteile noch besser, ja dankbarer kennen. Gleichwohl wird sie die Live-Kommuikation, also den Wert der persönlichen Begegnung, nie ersetzen. Wir glauben daran, nicht umsonst haben wir in ein hauseigenes hochmodernes Vogel Convention Center investiert. Aber: Die die Live-Events werden sich in ihrer Qualität ändern. Weg von reiner Wissensvermittlung in Form von stundenlangen Vortagsmarathons hin zu mehr (spontane) Vernetzung, interaktive Kollaboration, Wissensaustausch und Erlebnis über Hands-on-Formate, also zum Beispiel das Ausprobieren von Tools und Techniken.

Digital lässt sich wiederum die reine Information gut abbilden, zum Beispiel in Form von Webinaren. Ohne Reisekosten, reisestress und Reisezeit wird man direkt und ganz gezielt im Home Office schlau.

Wird das ein eigenständiges Genre oder letztlich ein überwiegender Ersatz für die bestehenden Formate?

Es entstehen gerade sehr viele neue digitale Formate, die zum Teil in unterschiedlichsten Kombinationen angeboten werden. Hier werden sich bestimmte Typen durchsetzen. Eher informelle wie ein Digitaler Fireside Chat und ein digitales Themen-Meetup, sowie andererseits mehr lernende wie Webinarvorträge mit Präsentation.

Unsere Plattform „industrial generation network“ wird hier viele dieser Formate bieten. Dazu auch speziell für Produktpräsentationen etwa einen virtuellen Messestand. Das Ganze wächst noch und wir sammeln gerade sehr viel Erfahrung!

Was waren für Sie die größeren Herausforderungen - die online-tauglichen Inhalte oder die Technik?

Wir sind seit über 125 Jahren ein „House of B2B Content“. Wir haben rund 100 Fachmedien in 14 Branchen, vor allem in der Industrie, Automotive und IT. An Inhalt mangelt es uns nicht. Die Herausforderung ist eine hochwertige und effiziente Kommunikation: Den besten Inhalt im richtigen Format zu passenden Zeit für genau die Person, die das gerade braucht. Dazu nutzen wir viele technische Tools bis hin zu ersten Ansätzen von künstlicher Intelligenz, um zum Beispiel Informationsprofile zu erstellen und den Nutzern punktgenau Angebote und Themen zuzuspielen. Auch hier sind wir noch mitten in einer großen Lernphase. Doch genau da liegt die Zukunft der B2B-Kommunikation.

Eignet sich die Industrie besonders gut für ein solches Angebot?

Die deutsche Industrie hat vor allem einen sehr großen Bedarf. Nahezu alle deutschen Unternehmen sind führend, viele sogar Weltmarktführer. Nahezu alle haben internationales Geschäft und globalen Wettbewerb. Wir müssen die immer schneller aufkommenden Themen – denken Sie nur an 5G oder Additive Fertigung (= industrieller 3D-Druck) – den Industrieunternehmen aufbereiten und so die Innovationszyklen in Deutschland beschleunigen. In einer Branche, aber vor allem branchenübergreifend im Wissens- und Knowhow-Transfer. Nur so haben die deutschen Unternehmen eine Chance, im Wettbewerb gegen Nordamerika und Asien zu bestehen. Unser Job ist dabei die Information und das dynamische Vernetzen in und zwischen Märkten und ihren Akteuren. Was ja übrigens immer auch die Live-Aufgabe von Messen war.

Helfen Ihnen das Renomee und die Kompetenz Ihrer Fachzeitschriften, um diese Konferenz zu etablieren?

Unsere Fachmedien sind – zum Teil seit über 100 Jahren – in den Märkten aktiv. Sie sind anerkannt und haben ein starkes Image, hohes Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Über all diese Kanäle können wir also sehr viele Menschen in den Märkte zu den jeweiligen Themen zumindest aktivieren und zum Kennenlernen motivieren. Die Industry Days werden künftig monatlich stattfinden und sich – da bin ich mir sicher – zu einem spannenden und immer interessanten Meet&Greet der Industrie entwickeln. Unserer Fachmedien werden das kompetent begleiten und befüllen.

Mit dem MaschinenMarkt hat Vogel einst die Kommunikation in der Industrie revolutioniert. Streben Sie auch jetzt wieder nach einer Führungsposition?

Der MM Maschinenmarkt hat gerade sein 125jähriges Jubiläum gefeiert und befindet sich selbst ein weiteres Mal in der Transformation. Die Bedürfnisse der Leser und Kunden wandeln sich aktuell sehr stark. Die Redaktion ist intensiv dabei, dies einzulösen. Und die ersten, neuen Ausgaben sind viel versprechend. Ich lade jeden ein, sich bei mir mal ein kostenfreies Leseexemplar zu bestellen.

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Als Sie die "Industry Days" planten - hatten Sie da eine Situation wie jetzt vor Augen, in der Präsenzkonferenzen völlig ausgeschlossen sind?

Ja, das war eine ganz gezielte Antwort auf diese Situation. Ausgehend von dem Impuls, dass alle Messen abgesagt wurden. Auf denen wir ja selbst in den Branche sehr aktiv sind und zum Beispiel oft auch die Messezeitungen erstellen, wie auf der Hannover Messe. Daher haben wir geahnt, wie groß das Bedürfnis nach Information und Vernetzung bleiben wird.

Werden wir in Zukunft solche Format häufiger sehen?

Ganz sicher erhält die digitale Kommunikation für Unternehmen gerade einen gewaltigen Schub und wir lernen ihre Vorteile noch besser, ja dankbarer kennen. Gleichwohl wird sie die Live-Kommuikation, also den Wert der persönlichen Begegnung, nie ersetzen. Wir glauben daran, nicht umsonst haben wir in ein hauseigenes hochmodernes Vogel Convention Center investiert. Aber: Die die Live-Events werden sich in ihrer Qualität ändern. Weg von reiner Wissensvermittlung in Form von stundenlangen Vortagsmarathons hin zu mehr (spontane) Vernetzung, interaktive Kollaboration, Wissensaustausch und Erlebnis über Hands-on-Formate, also zum Beispiel das Ausprobieren von Tools und Techniken.

Digital lässt sich wiederum die reine Information gut abbilden, zum Beispiel in Form von Webinaren. Ohne Reisekosten, reisestress und Reisezeit wird man direkt und ganz gezielt im Home Office schlau.

Wird das ein eigenständiges Genre oder letztlich ein überwiegender Ersatz für die bestehenden Formate?

Es entstehen gerade sehr viele neue digitale Formate, die zum Teil in unterschiedlichsten Kombinationen angeboten werden. Hier werden sich bestimmte Typen durchsetzen. Eher informelle wie ein Digitaler Fireside Chat und ein digitales Themen-Meetup, sowie andererseits mehr lernende wie Webinarvorträge mit Präsentation.

Unsere Plattform „industrial generation network“ wird hier viele dieser Formate bieten. Dazu auch speziell für Produktpräsentationen etwa einen virtuellen Messestand. Das Ganze wächst noch und wir sammeln gerade sehr viel Erfahrung!

Was waren für Sie die größeren Herausforderungen - die online-tauglichen Inhalte oder die Technik?

Wir sind seit über 125 Jahren ein „House of B2B Content“. Wir haben rund 100 Fachmedien in 14 Branchen, vor allem in der Industrie, Automotive und IT. An Inhalt mangelt es uns nicht. Die Herausforderung ist eine hochwertige und effiziente Kommunikation: Den besten Inhalt im richtigen Format zu passenden Zeit für genau die Person, die das gerade braucht. Dazu nutzen wir viele technische Tools bis hin zu ersten Ansätzen von künstlicher Intelligenz, um zum Beispiel Informationsprofile zu erstellen und den Nutzern punktgenau Angebote und Themen zuzuspielen. Auch hier sind wir noch mitten in einer großen Lernphase. Doch genau da liegt die Zukunft der B2B-Kommunikation.

Eignet sich die Industrie besonders gut für ein solches Angebot?

Die deutsche Industrie hat vor allem einen sehr großen Bedarf. Nahezu alle deutschen Unternehmen sind führend, viele sogar Weltmarktführer. Nahezu alle haben internationales Geschäft und globalen Wettbewerb. Wir müssen die immer schneller aufkommenden Themen – denken Sie nur an 5G oder Additive Fertigung (= industrieller 3D-Druck) – den Industrieunternehmen aufbereiten und so die Innovationszyklen in Deutschland beschleunigen. In einer Branche, aber vor allem branchenübergreifend im Wissens- und Knowhow-Transfer. Nur so haben die deutschen Unternehmen eine Chance, im Wettbewerb gegen Nordamerika und Asien zu bestehen. Unser Job ist dabei die Information und das dynamische Vernetzen in und zwischen Märkten und ihren Akteuren. Was ja übrigens immer auch die Live-Aufgabe von Messen war.

Helfen Ihnen das Renomee und die Kompetenz Ihrer Fachzeitschriften, um diese Konferenz zu etablieren?

Unsere Fachmedien sind – zum Teil seit über 100 Jahren – in den Märkten aktiv. Sie sind anerkannt und haben ein starkes Image, hohes Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Über all diese Kanäle können wir also sehr viele Menschen in den Märkte zu den jeweiligen Themen zumindest aktivieren und zum Kennenlernen motivieren. Die Industry Days werden künftig monatlich stattfinden und sich – da bin ich mir sicher – zu einem spannenden und immer interessanten Meet&Greet der Industrie entwickeln. Unserer Fachmedien werden das kompetent begleiten und befüllen.

Mit dem MaschinenMarkt hat Vogel einst die Kommunikation in der Industrie revolutioniert. Streben Sie auch jetzt wieder nach einer Führungsposition?

Der MM Maschinenmarkt hat gerade sein 125jähriges Jubiläum gefeiert und befindet sich selbst ein weiteres Mal in der Transformation. Die Bedürfnisse der Leser und Kunden wandeln sich aktuell sehr stark. Die Redaktion ist intensiv dabei, dies einzulösen. Und die ersten, neuen Ausgaben sind viel versprechend. Ich lade jeden ein, sich bei mir mal ein kostenfreies Leseexemplar zu bestellen.

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