Auffällig kreativ

101 Köpfe: Arno Ludwig

Arno Ludwig

Der frei schaffende Künstler Arno Ludwig aus Gemünden gewann  beim im letzten Jahr zum zweiten Mal ausgetragenen Preiswettbewerb "Designmaker" in Düsseldorf den 3. Preis für eine Charlie-Chaplin-Illustration zum Thema „Visual Heros“. 

Der Preis wird von der viscom, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, in Zusammenarbeit mit der Karl Gröner GmbH und der SEW-Akademie vergeben. In seinem Air-Atelier (www.air-atelier.de) in Gemünden gestaltet der gebürtige Karlstädter für Unternehmen Marketing, Werbung und Produktdesign wie zum Beispiel mit Illustrationen, Charakteren, Storyboards/Layouts, Computerkunst, 3D-Arbeiten, Produktdesign, Prospekten, Messestand-Design, Airbrush-LKWs und Wall-Visions.

Der "Designmaker" sucht Ideen, die sich auf möglichst vielen Werbeträgern umsetzen lassen und steht allen Kreativen offen. In der Bewertung sind neben der gestalterischen Qualität des Entwurfs die Durchgängigkeit des Gesamtkonzeptes auf den verschiedenen Medien entscheidend. Auf insgesamt zehn verschiedene Weisen muss das Design wirken: als Fahrzeugvoll- und -teilverklebung, auf einem Folienaufkleber, auf Wohnungs-/Ladeneinrichtung (auf einer beklebten Toilette), als Plakatdruck, auf Glas, im Leuchtkasten, als Textildruck und Transfer sowie auf einer Porzellantasse.

Was macht Design in der Werbung heute aus – und wie hat es sich möglicherweise in den letzten Jahren gewandelt?

Design sollte kreativ, ansprechend und auffallend sein. Heute wird man bombatiert mit Werbung, die immer schneller und kostengünstiger erstellt werden soll. Deshalb greifen immer mehr Arbeitskollegen in der Werbung auf Fundusse zurück, was der Werbung nicht nur gut tut, denn es entsteht oft eine Art Gleichheit. Früher hatte man oft mehr Zeit sich der Herausforderung zu stellen, dabei entstanden oft kreativere Werbung als heute.

Welche Bedeutung haben für einen Designer die sozialen Netzwerke wie Facebook und co. ?

Also Facebook ist mir noch fremd, aber bei Xing bin ich schon seit Jahren dabei. Ich denke wichtiger als all diese Netzwerke ist immer noch der persönliche Kontakt. Gut, der kann durch die Netzwerke entstehen, aber man kann sich auch darin verlieren. Wenn ich all die Möglichkeiten nutzen möchte, wann bleibt mir dann noch Zeit kreativ zu sein. Als "Einzelkämpfer" muss man sich seine Zeit gut einteilen, denn man muss sich um alles selber kümmern, da heißt es den Überblick behalten und nicht zu viel Energie in die überflüssigen Dinge stecken.

Was bedeutet diese Auszeichnung persönlich für Sie?

Eine Orientierung, wo befinde ich mich auf dem freien Markt, Anerkennung und ich habe mir und allen anderen bewiesen, dass die allgemeine Meinung in der Werbebranche, man währe ab 30 Jahren  nicht mehr so kreativ, so nicht stimmt.

Wie stellen Sie sich ein Leben ohne Kunst vor?

...langweiliger und auch ärmer, mir würde auf jeden Fall etwas fehlen.

Was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?

Da gibt es nichts Bestimmtes. Es können alle Eindrücke sein, die ich irgendwo einfange. Egal, ob das beim Spazierengehen mit dem Hund im Wald oder das hecktische Leben in einer Großstadt ist. Meistens hat es allerdings nichts mit der gestellten Aufgabe zu tun.

Welche Arbeiten machen Ihnen am meisten Spaß, was gefällt Ihnen am besten?

Ich liebe die Abwechslung. Ich könnte nie nur das Eine machen. Deshalb gefällt mir meistens gerade das, was ich in diesem Moment tue.

Was treibt Sie an - als frei schaffenden Künstler?

Leider in erster Linie der Kontostand auf meiner Bank. Dann allerdings das Ungewisse, dass man nie weiß, was kommt als nächstes. Das macht die Arbeit so abwechslungsreich und spannend.

Ihre größte Herausforderung war bislang...?

Kann ich so nicht sagen. Die auf die ich besonders Stolz war, ist, dass mich damals McDonald gefragt hatte, ob ich für Sie die Juniortüten illustriere. Die anstrengenste Arbeit war einen 100- seitigen Katalog alleine innerhalb 10 Tage zu entwerfen, montieren und fertig gedruckt auszuliefern. Oder ich glaube über 300 Produkte für Edeka zu illustrieren, die dann auf große Tafeln gedruckt über den Einkaufsregalen montiert wurden - oder ein Bierflaschenetikette frei Hand auf ca. 260 qm zu vergrößern - für ein Bierzelt. Ich weiß nicht, mir würden noch viele einfallen, aber ich könnte jetzt nicht sagen das war die Größte.

Welche Herausforderung würden sie als Designer unbedingt noch lösen wollen?

Die nächste die mir gestellt wird. Denn jede Herausforderung ist wichtig. Allerdings gibt es da noch einen Ordner bei mir zu hause in dem viele Ideen schlummern von denen ich die ein oder andere noch gerne verwirklichen würde. Für die meisten bräuchte ich aber Sponsoren oder Unternehmen die diese umsetzen würden, natürlich kostenlos.

Was bringt Sie als Designer auf die Palme?

Designer in schwarzen Anzügen, die meinen Sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und Werbeagenturen bei denen man mit über 30 zu alt und angeblich nicht mehr kreativ ist. übrigens das war der Grund warum ich bei diesem Designwettbewerb teilgenommen habe. Ich wollte mal sehen ob so ein alter Sack wie ich nicht doch noch kreativ sein kann, was ich dann auch so bei der Preisverleihung gesagt habe.

Wie erholt sich ein Kreativer?

 In letzter Zeit oft bei einem Freund auf seinem Hof im Allgäu. Er hat den kleinsten Zirkus der Welt "Zirkus Liberta" und war vor kurzem wieder mal Gast bei Stern TV. Bei Ihm kann ich abschalten und seine Gegewart geniesen.

Ihr Traumreiseziel?

Ich würde gerne mal für ein paar Monate nach Australien gehen.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Im Moment sind Gespräche mit Freunden wichtiger als ein Buch. Außerdem arbeite ich so viel mit den Augen, dass ich sowieso nicht viel lese, denn die Augen müssen sich auch mal erholen.

Hat ein Designer, haben Sie eine Lieblingsfarbe?

Eigentlich nicht. Ich empfinde alle Erdtöne als angenehm. Und ich liebe die Natur und die ist bunt.

www.air-atelier.de

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Auffällig kreativ

101 Köpfe: Arno Ludwig

Arno Ludwig

Der frei schaffende Künstler Arno Ludwig aus Gemünden gewann  beim im letzten Jahr zum zweiten Mal ausgetragenen Preiswettbewerb "Designmaker" in Düsseldorf den 3. Preis für eine Charlie-Chaplin-Illustration zum Thema „Visual Heros“. 

Der Preis wird von der viscom, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, in Zusammenarbeit mit der Karl Gröner GmbH und der SEW-Akademie vergeben. In seinem Air-Atelier (www.air-atelier.de) in Gemünden gestaltet der gebürtige Karlstädter für Unternehmen Marketing, Werbung und Produktdesign wie zum Beispiel mit Illustrationen, Charakteren, Storyboards/Layouts, Computerkunst, 3D-Arbeiten, Produktdesign, Prospekten, Messestand-Design, Airbrush-LKWs und Wall-Visions.

Der "Designmaker" sucht Ideen, die sich auf möglichst vielen Werbeträgern umsetzen lassen und steht allen Kreativen offen. In der Bewertung sind neben der gestalterischen Qualität des Entwurfs die Durchgängigkeit des Gesamtkonzeptes auf den verschiedenen Medien entscheidend. Auf insgesamt zehn verschiedene Weisen muss das Design wirken: als Fahrzeugvoll- und -teilverklebung, auf einem Folienaufkleber, auf Wohnungs-/Ladeneinrichtung (auf einer beklebten Toilette), als Plakatdruck, auf Glas, im Leuchtkasten, als Textildruck und Transfer sowie auf einer Porzellantasse.

Was macht Design in der Werbung heute aus – und wie hat es sich möglicherweise in den letzten Jahren gewandelt?

Design sollte kreativ, ansprechend und auffallend sein. Heute wird man bombatiert mit Werbung, die immer schneller und kostengünstiger erstellt werden soll. Deshalb greifen immer mehr Arbeitskollegen in der Werbung auf Fundusse zurück, was der Werbung nicht nur gut tut, denn es entsteht oft eine Art Gleichheit. Früher hatte man oft mehr Zeit sich der Herausforderung zu stellen, dabei entstanden oft kreativere Werbung als heute.

Welche Bedeutung haben für einen Designer die sozialen Netzwerke wie Facebook und co. ?

Also Facebook ist mir noch fremd, aber bei Xing bin ich schon seit Jahren dabei. Ich denke wichtiger als all diese Netzwerke ist immer noch der persönliche Kontakt. Gut, der kann durch die Netzwerke entstehen, aber man kann sich auch darin verlieren. Wenn ich all die Möglichkeiten nutzen möchte, wann bleibt mir dann noch Zeit kreativ zu sein. Als "Einzelkämpfer" muss man sich seine Zeit gut einteilen, denn man muss sich um alles selber kümmern, da heißt es den Überblick behalten und nicht zu viel Energie in die überflüssigen Dinge stecken.

Was bedeutet diese Auszeichnung persönlich für Sie?

Eine Orientierung, wo befinde ich mich auf dem freien Markt, Anerkennung und ich habe mir und allen anderen bewiesen, dass die allgemeine Meinung in der Werbebranche, man währe ab 30 Jahren  nicht mehr so kreativ, so nicht stimmt.

Wie stellen Sie sich ein Leben ohne Kunst vor?

...langweiliger und auch ärmer, mir würde auf jeden Fall etwas fehlen.

Was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?

Da gibt es nichts Bestimmtes. Es können alle Eindrücke sein, die ich irgendwo einfange. Egal, ob das beim Spazierengehen mit dem Hund im Wald oder das hecktische Leben in einer Großstadt ist. Meistens hat es allerdings nichts mit der gestellten Aufgabe zu tun.

Welche Arbeiten machen Ihnen am meisten Spaß, was gefällt Ihnen am besten?

Ich liebe die Abwechslung. Ich könnte nie nur das Eine machen. Deshalb gefällt mir meistens gerade das, was ich in diesem Moment tue.

Was treibt Sie an - als frei schaffenden Künstler?

Leider in erster Linie der Kontostand auf meiner Bank. Dann allerdings das Ungewisse, dass man nie weiß, was kommt als nächstes. Das macht die Arbeit so abwechslungsreich und spannend.

Ihre größte Herausforderung war bislang...?

Kann ich so nicht sagen. Die auf die ich besonders Stolz war, ist, dass mich damals McDonald gefragt hatte, ob ich für Sie die Juniortüten illustriere. Die anstrengenste Arbeit war einen 100- seitigen Katalog alleine innerhalb 10 Tage zu entwerfen, montieren und fertig gedruckt auszuliefern. Oder ich glaube über 300 Produkte für Edeka zu illustrieren, die dann auf große Tafeln gedruckt über den Einkaufsregalen montiert wurden - oder ein Bierflaschenetikette frei Hand auf ca. 260 qm zu vergrößern - für ein Bierzelt. Ich weiß nicht, mir würden noch viele einfallen, aber ich könnte jetzt nicht sagen das war die Größte.

Welche Herausforderung würden sie als Designer unbedingt noch lösen wollen?

Die nächste die mir gestellt wird. Denn jede Herausforderung ist wichtig. Allerdings gibt es da noch einen Ordner bei mir zu hause in dem viele Ideen schlummern von denen ich die ein oder andere noch gerne verwirklichen würde. Für die meisten bräuchte ich aber Sponsoren oder Unternehmen die diese umsetzen würden, natürlich kostenlos.

Was bringt Sie als Designer auf die Palme?

Designer in schwarzen Anzügen, die meinen Sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und Werbeagenturen bei denen man mit über 30 zu alt und angeblich nicht mehr kreativ ist. übrigens das war der Grund warum ich bei diesem Designwettbewerb teilgenommen habe. Ich wollte mal sehen ob so ein alter Sack wie ich nicht doch noch kreativ sein kann, was ich dann auch so bei der Preisverleihung gesagt habe.

Wie erholt sich ein Kreativer?

 In letzter Zeit oft bei einem Freund auf seinem Hof im Allgäu. Er hat den kleinsten Zirkus der Welt "Zirkus Liberta" und war vor kurzem wieder mal Gast bei Stern TV. Bei Ihm kann ich abschalten und seine Gegewart geniesen.

Ihr Traumreiseziel?

Ich würde gerne mal für ein paar Monate nach Australien gehen.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Im Moment sind Gespräche mit Freunden wichtiger als ein Buch. Außerdem arbeite ich so viel mit den Augen, dass ich sowieso nicht viel lese, denn die Augen müssen sich auch mal erholen.

Hat ein Designer, haben Sie eine Lieblingsfarbe?

Eigentlich nicht. Ich empfinde alle Erdtöne als angenehm. Und ich liebe die Natur und die ist bunt.

www.air-atelier.de

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