Die Fitness-Expertin

101 Köpfe: Gabriele Berninger

Gabriele Berninger ist Inhaberin des Würzburger Fitnessstudios G POWER. Im Interview mit B4B WIRTSCHAFTSLEBEN MAINFRANKEN erzählt sie, warum ein Muskelkater nicht immer schlecht sein muss, wieso Krafttraining mehr ist als bloß Hanteln hin und her zu wuchten und wieso Bewegung gerade im Alter ungeheuer wichtig ist.

Frau Berninger, wenn ich nach dem Fitnesstraining einen ordentlichen Muskelkater habe, ist das ein gutes Zeichen oder habe ich übertrieben?

Der Begriff Muskelkater ist Definitionssache. Das Spüren der Muskeln, eine gewisse Schwere und das Gefühl, heute nicht trainieren zu wollen, ist richtig und gewollt. Damit es zu den gewünschten Anpassungen der Muskulatur, Sehnen, Bänder und Gelenke kommt, ist eine gewisse Menge Laktat nötig. Auch hier gilt die Devise: Die Dosis macht das Gift. Ist der Muskelkater jedoch so groß, dass ich unter schmerzhaften Bewegungseinschränkungen leide, wurden Fehler gemacht. Eventuell bin ich dann mit einem zu hohen Trainingsgewicht eingestiegen. Denn je komplexer die Übung und fortgeschrittener der Sportler, desto wichtiger ist der lokale Auswärmsatz. Dadurch sind genau die Muskulatur, Sehnen, Bänder und Gelenke, die im Kraftfluss liegen, betriebsbereit. Die Übung ist dann mental abgespeichert, so dass ich immer auf der sicheren Seite trainiere. Ein möglicher Grund ist auch eine Trainingsplanung ohne Berücksichtigung der Regenerationszeiten. Denn jede Muskelgruppe hat ihre eigenen Erholungszeiten. Werden diese langfristig unterschritten, kann es zu Verletzungen und Muskelabbau kommen.

Viele Menschen denken ja, beim Fitnesstraining geht es in erster Linie darum, die Muskeln zu stählen – würden Sie dieser Einschätzung widersprechen?

Das Wort stählen gefällt mir nicht so gut. Muskeln aufbauen und stärken finde ich besser. Die Kernkompetenz eines Fitnessstudios ist für mich das Muskeltraining. Dieses ist komplex und vielschichtig. Muskeltraining richtig betreiben heißt in erster Linie Körperwahrnehmung. Krafttraining bedeutet nicht emotionsloses Abspulen von Wiederholungen, sondern seinen Körper und dessen Kraft spüren und wahrnehmen zu lernen. Ansonsten nehmen wir unseren Körper nämlich überwiegend nur dann wahr, wenn er nicht so funktioniert und reagiert, wie wir es erwarten. Das Krafttraining trainiert darüber hinaus nicht nur die Kraft, sondern ist auch das Grundlagentraining zum Aufbau aller fünf motorischen Fähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. 

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Worauf legen Sie denn besonders Wert, wenn Sie für die Kunden in Ihrem Fitnessstudio G POWER die Trainingspläne erstellen?

Die individuellen Ziele, Wünsche und körperlichen Befindlichkeiten des jeweiligen Kunden bestimmen die Erstellung der Trainingspläne. Mein Ziel ist es, Pläne zu vermitteln, die verstanden werden und Spaß machen. Dynamische und lebendige Gestaltung der Trainingspläne garantiert dabei auch Erfolge.

Wie unterscheidet sich denn G POWER abgesehen davon von anderen Fitnessstudios?

Jedes eigentümergeführte Fitnessstudio bietet das Produkt Fitness nach seiner Persönlichkeit und Überzeugung an. So entsteht eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten für die Kunden. Jeder kann sich so das Passende für sich aussuchen. Auch hier gilt: Das Gefühl muss stimmen. Wenn ich mich nicht wohlfühle, werde ich nie zu meiner Kraft finden. G POWER sehe ich als Gesundheitsanbieter mit ganzheitlichem Ansatz. Fundierte Ausbildungen, stetige Weiterbildung und die passende Geräteauswahl garantieren ein kompetentes, authentisches und empathisches Training. Unser Motto: „Müsste, sollte, könnte – Machen macht fit“

Viele Ihrer Kunden gehören zur Altersgruppe 50 plus – warum würden Sie gerade dieser Gruppe empfehlen, auch in zunehmendem Alter sportlich aktiv zu bleiben?

Es ist bekannt, dass der Mensch mit zunehmendem Alter Muskelmasse verliert. Der Muskelabbau beginnt bereits ab dem 30. Lebensjahr, beschleunigt ab dem 50. Lebensjahr. So büßt der Mensch bis zu seinem 70. Lebensjahr zirka 40 Prozent seiner Skelettmuskulatur ein. Das liegt auch daran, dass das  Leben heute eine ausreichende körperliche Belastung nicht mehr vorsieht. Ich empfehle deshalb meinen Kunden: „Investieren Sie in Ihre Muskeln“.  Das ist die Alterswährung für Unabhängigkeit, Leistungsfähigkeit, erhöhte Sicherheit, Beschwerdefreiheit und Krankheitsprophylaxe. Und auch für die geistige und körperliche Fitness, Beweglichkeit, Selbstvertrauen und Freude.

Worauf sollte denn ein Ü50-Sportler beim Training besonders achten?

Es handelt sich hier auf keinen Fall um eine weitgehend homogene Gruppe mit gleichen Trainingszielen, gleicher Ausgangssituation und gleicher Trainingsgestaltung. Aufgrund der mit dem Lebensalter einhergehenden langen Vorgeschichte ergeben sich beim Einzelnen völlig unterschiedliche Körper- und Leistungsprofile. Hier ist eine gute Trainingsbetreuung nach differenzierten Krafttrainingsrichtlinien erforderlich.

Welchen Sport betreiben Sie denn in Ihrer Freizeit am liebsten?

Regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining. Meine Begeisterung für das Krafttraining ist ungebrochen. Für mich ist und bleibt es das Produkt mit dem größten Return-on-Investment. Es ist und bleibt ein Jungbrunnen. Zum Krafttanken ohne Leistungsdruck und Vorgaben verbringe ich aber auch gerne Zeit in der Natur. Das ist für mich sehr wichtig.

Können Sie es bei all der Begeisterung für den Sport manchmal auch genießen, einfach auf der Couch zu liegen und nichts zu tun?

Aber sicher, und zwar mit Hingabe und Begeisterung. Wie der Muskel, so wächst auch der Mensch in Ruhe.

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Die Fitness-Expertin

101 Köpfe: Gabriele Berninger

Gabriele Berninger ist Inhaberin des Würzburger Fitnessstudios G POWER. Im Interview mit B4B WIRTSCHAFTSLEBEN MAINFRANKEN erzählt sie, warum ein Muskelkater nicht immer schlecht sein muss, wieso Krafttraining mehr ist als bloß Hanteln hin und her zu wuchten und wieso Bewegung gerade im Alter ungeheuer wichtig ist.

Frau Berninger, wenn ich nach dem Fitnesstraining einen ordentlichen Muskelkater habe, ist das ein gutes Zeichen oder habe ich übertrieben?

Der Begriff Muskelkater ist Definitionssache. Das Spüren der Muskeln, eine gewisse Schwere und das Gefühl, heute nicht trainieren zu wollen, ist richtig und gewollt. Damit es zu den gewünschten Anpassungen der Muskulatur, Sehnen, Bänder und Gelenke kommt, ist eine gewisse Menge Laktat nötig. Auch hier gilt die Devise: Die Dosis macht das Gift. Ist der Muskelkater jedoch so groß, dass ich unter schmerzhaften Bewegungseinschränkungen leide, wurden Fehler gemacht. Eventuell bin ich dann mit einem zu hohen Trainingsgewicht eingestiegen. Denn je komplexer die Übung und fortgeschrittener der Sportler, desto wichtiger ist der lokale Auswärmsatz. Dadurch sind genau die Muskulatur, Sehnen, Bänder und Gelenke, die im Kraftfluss liegen, betriebsbereit. Die Übung ist dann mental abgespeichert, so dass ich immer auf der sicheren Seite trainiere. Ein möglicher Grund ist auch eine Trainingsplanung ohne Berücksichtigung der Regenerationszeiten. Denn jede Muskelgruppe hat ihre eigenen Erholungszeiten. Werden diese langfristig unterschritten, kann es zu Verletzungen und Muskelabbau kommen.

Viele Menschen denken ja, beim Fitnesstraining geht es in erster Linie darum, die Muskeln zu stählen – würden Sie dieser Einschätzung widersprechen?

Das Wort stählen gefällt mir nicht so gut. Muskeln aufbauen und stärken finde ich besser. Die Kernkompetenz eines Fitnessstudios ist für mich das Muskeltraining. Dieses ist komplex und vielschichtig. Muskeltraining richtig betreiben heißt in erster Linie Körperwahrnehmung. Krafttraining bedeutet nicht emotionsloses Abspulen von Wiederholungen, sondern seinen Körper und dessen Kraft spüren und wahrnehmen zu lernen. Ansonsten nehmen wir unseren Körper nämlich überwiegend nur dann wahr, wenn er nicht so funktioniert und reagiert, wie wir es erwarten. Das Krafttraining trainiert darüber hinaus nicht nur die Kraft, sondern ist auch das Grundlagentraining zum Aufbau aller fünf motorischen Fähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. 

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Die individuellen Ziele, Wünsche und körperlichen Befindlichkeiten des jeweiligen Kunden bestimmen die Erstellung der Trainingspläne. Mein Ziel ist es, Pläne zu vermitteln, die verstanden werden und Spaß machen. Dynamische und lebendige Gestaltung der Trainingspläne garantiert dabei auch Erfolge.

Wie unterscheidet sich denn G POWER abgesehen davon von anderen Fitnessstudios?

Jedes eigentümergeführte Fitnessstudio bietet das Produkt Fitness nach seiner Persönlichkeit und Überzeugung an. So entsteht eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten für die Kunden. Jeder kann sich so das Passende für sich aussuchen. Auch hier gilt: Das Gefühl muss stimmen. Wenn ich mich nicht wohlfühle, werde ich nie zu meiner Kraft finden. G POWER sehe ich als Gesundheitsanbieter mit ganzheitlichem Ansatz. Fundierte Ausbildungen, stetige Weiterbildung und die passende Geräteauswahl garantieren ein kompetentes, authentisches und empathisches Training. Unser Motto: „Müsste, sollte, könnte – Machen macht fit“

Viele Ihrer Kunden gehören zur Altersgruppe 50 plus – warum würden Sie gerade dieser Gruppe empfehlen, auch in zunehmendem Alter sportlich aktiv zu bleiben?

Es ist bekannt, dass der Mensch mit zunehmendem Alter Muskelmasse verliert. Der Muskelabbau beginnt bereits ab dem 30. Lebensjahr, beschleunigt ab dem 50. Lebensjahr. So büßt der Mensch bis zu seinem 70. Lebensjahr zirka 40 Prozent seiner Skelettmuskulatur ein. Das liegt auch daran, dass das  Leben heute eine ausreichende körperliche Belastung nicht mehr vorsieht. Ich empfehle deshalb meinen Kunden: „Investieren Sie in Ihre Muskeln“.  Das ist die Alterswährung für Unabhängigkeit, Leistungsfähigkeit, erhöhte Sicherheit, Beschwerdefreiheit und Krankheitsprophylaxe. Und auch für die geistige und körperliche Fitness, Beweglichkeit, Selbstvertrauen und Freude.

Worauf sollte denn ein Ü50-Sportler beim Training besonders achten?

Es handelt sich hier auf keinen Fall um eine weitgehend homogene Gruppe mit gleichen Trainingszielen, gleicher Ausgangssituation und gleicher Trainingsgestaltung. Aufgrund der mit dem Lebensalter einhergehenden langen Vorgeschichte ergeben sich beim Einzelnen völlig unterschiedliche Körper- und Leistungsprofile. Hier ist eine gute Trainingsbetreuung nach differenzierten Krafttrainingsrichtlinien erforderlich.

Welchen Sport betreiben Sie denn in Ihrer Freizeit am liebsten?

Regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining. Meine Begeisterung für das Krafttraining ist ungebrochen. Für mich ist und bleibt es das Produkt mit dem größten Return-on-Investment. Es ist und bleibt ein Jungbrunnen. Zum Krafttanken ohne Leistungsdruck und Vorgaben verbringe ich aber auch gerne Zeit in der Natur. Das ist für mich sehr wichtig.

Können Sie es bei all der Begeisterung für den Sport manchmal auch genießen, einfach auf der Couch zu liegen und nichts zu tun?

Aber sicher, und zwar mit Hingabe und Begeisterung. Wie der Muskel, so wächst auch der Mensch in Ruhe.

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