Trendsetter bei "Design & Build"

101 Köpfe: Michael Betz

"Erfahrung trifft Innovation. Baudienstleistungen bilden seit 1983 den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit, der wir mit Leidenschaft und Enthusiasmus nachgehen." So formuliert die real Group aus Külsheim ihr Selbstverständnis. Im Servicekonzept "Design & Build" manifestiert sich eine ganzheitliche Idee, die CEO Michael Betz mit Energie und Leidenschaft umsetzt.

"Design & Build" ist ein deutlicher Trend in der Baubranche. Was verstehen Sie im Kern darunter?

„A single point of contact, an end-to-end turnkey solution“. Im Kern besteht das Design & Build-Modell daraus, die Expertise und das Know-how der Bauausführung bereits im Planungsprozess zu berücksichtigen. Der Bauunternehmer steuert Inhouse die Planung mit ganzheitlichem Blick auf das Projekt und gibt Prioritäten für den Planungsprozess vor, welche mit dem Bauablauf synchronisiert sind. Sämtliche Prozessphasen eines Bauprojektes werden in der Hand eines Auftragnehmers zusammengeführt. Interdisziplinäre, miteinander koordinierte Bauteams begleiten ein Bauvorhaben von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe.

Das klingt nach den Tätigkeiten eines Generalübernehmers. „Alter Wein in neuen Schläuchen“? Oder wo sehen Sie einen zentralen Unterschied?

Bei der herkömmlichen Projektmanagementmethode erfolgt der Design- und Buildprozess getrennt voneinander, sprich die Phasen des Designs und des Baus erfolge zeitlich sequenziell aufeinander/hintereinander. Der zentrale Unterschied beim Design & Build Managementansatz liegt darin, dass der Designprozess und der Buildprozess als ein Gesamtpaket angeboten werden kann. Konkret bedeutet das für die Bauvorhaben, dass die Gesamtprojektlaufzeit durch die Überlappung vom Design- und Buildprozess deutlich verkürzt wird. Damit einher geht ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Kosteneinsparung und Kostensicherheit, wie auch das Zusammenführen von Verantwortlichkeiten von Design und Bauausführung. Folglich ist das Schnittstellenmanagement optimiert und Informationsverlust wird vermieden. Die frühzeitige Einbindung der Bauausführung ermöglicht überdies eine genaue Materialabschätzung, speziell in bei den aktuellen fluktuierenden Materialkonditionen und Verfügbarkeiten, und dadurch eine höhere Budgetkontrolle durch realistische Kostenkalkulationen.

Können Sie für uns den Begriff des Design & Build von klassischer Projektabwicklung differenzieren?

MiB: Aktuell ist es so, dass Architekten, Statiker und Haustechniker planen, wie gebaut werden soll, wobei immer weniger Architekten in der Lage sind bei komplexen Bauprojekten präzise Leistungsverzeichnisse zu erstellen, die dann von allen Baufirmen auch noch unterschiedlich in der Kalkulationsphase interpretiert werden. Dann hoffen alle, dass der angebotene Preis passt und zu halten ist. Planen und bauen sind auseinandergerissen. Die Expertise der Baubranche muss am Anfang des Prozesses, also bei der Planung, und nicht am Ende eingesetzt werden. Planen und Bauen müssen in einem Prozess zusammengeführt werden, der sich Design & Build nennt.

Was versteht man in dem Kontext unter Building Information Modeling?

MiB:  Nicht unmittelbar/mittelbar. Building Information Modeling, kurz BIM genannt, beschreibt eine Arbeitsmethode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital erfasst, kombiniert und modelliert. Der digitale Schlüssel zur vernetzten Baukultur der beteiligten Projektbeteiligten ist Building Information Modeling (BIM) als gemeinsame Arbeitsplattform. Kurzum: Design & Build ist vernetzt, schnell und preiswert.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsparameter?

MiB: Vereinfacht kann man die Design & Build Managementmethode auch partnerschaftliches Bauen nennen. Der Auftraggeber erhält alle Leistungen von der Planung bis zur Übergabe von einem einzigen Auftragnehmer seines Vertrauens. Die frühe Zusammenführung der Kompetenzen führt zu Vertragssicherheit und einer vollständigen Kontrolle der Finanzen und des Zeitplans. Der Bauherr hat zudem unterschiedliche Möglichkeiten seinen Vertrag zu gestalten – etwa der Art, dass sich der Preis aus dem Cost plus und einer Gebühr ergibt oder der Bauherr wählt die Variante Value Engineering, was bedeutet, dass für ein gegebenes Budget bestmöglich gebaut wird. Ebenfalls möglich ist es einen garantierten Maximalpreis zu vereinbaren.

Aus der Sicht des Auftraggebers: Drei Sätze, die meinen Nutzen sichtbar machen...

Für den Auftraggeber ergibt sich die Möglichkeit, alle Leistungen von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe aus den Händen eines einzelnen Auftragnehmers zu erhalten. Durch die Überlappung von Design- und Bauphase und der Zusammenführung von Verantwortlichkeiten ist die Gesamtprojektlaufzeit verkürzt. Das Bedeutet für Auftraggeber maximale Geschwindigkeit, Kosteneinsparungen und Kostensicherheit.

Inwiefern mindert der Design & Build Ansatz Projektkosten?

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die Zusammenlegung und Überlagerung von Planung und Ausführung bis zu 30 Prozent Zeitersparnis, 20 Prozent Kostenreduzierung und 100 Prozent Festpreis-Garantie zu erzielen sind.

Ist das Konzept für alle Bauprojekte geeignet?

…. auf jeden Fall!

Wie handhaben Sie Konflikte zwischen den ausführenden Parteien?

MiB: Durch das Zusammenführen von Verantwortlichkeiten von Design und Bauausführung – alles aus einer Hand. Folglich ist das Schnittstellenmanagement optimiert und Informationsverlust wird vermieden. Konflikte mit den ausführenden Parteien sind durch die frühzeitige involvieren hierbei auf das Minimum reduziert.

Als Design & Build Unternehmen tragen Sie volle Verantwortung. Wie geben Sie die mannigfaltigen Risiken weiter?

MiB:  Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Baustein und ein Treiber des partnerschaftlichen Bauens. Bau- und Planungsverfahren wie das Building Information Model (BIM) werden auch in Deutschland langsam Realität und tragen ihren Anteil dazu bei, dass alle unterschiedlichen Kompetenzen und Gewerke Ideen einbringen können und an digitalen Baumodellen testen können. Veränderungen an den Baumaßnahmen können so bereits in der Planungsphase am Computer simuliert werden. Die Software führt die notwendige Plausibilitätsprüfung durch und erspart auf diese Weise böse Überraschungen auf der Baustelle. Reduzieren Sie Risiken und Kosten mit der Kombination von Planung und Ausführung.

Was bedeutet denn Ihr Standort Külsheim für Sie?

Wir profitieren sehr von dieser exponierten, zentralen Lage in Europa - Mittelpunkt von Europa. Es ist eine sehr idyllische und bodenständige Gegend mit vielen Erholungsmöglichkeiten. Mit angrenzenden Städten wie Würzburg und Frankfurt.

Gibt es Dinge an Ihrem Beruf, die Sie nicht mögen?

MiB: Ehrlich gesagt, es ist genau mein Ding und ich liebe alles daran. Wenn ich etwas finden muss dann Bürokratie, schlechtes Design oder wenn Kunden nicht einhundert Prozent zufrieden sind.

Gibt es eine historische Gestalt, die Sie bewundern?

Sisyphos.

Gibt es ein Zitat, das Ihnen besonders gefällt?

Selbst ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.

Was kann Sie wirklich auf die Palme bringen?

Schlechte Kommunikation. Unerfüllbare Kundenwünsche. Langeweile.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?

Ungeduld und Detailbesessenheit.

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?

chwarmdumm: So blöd sind wir nur gemeinsam. Von Gunter Dueck.

Was treibt Sie im Leben an?

Meine Neugierde!

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101 Köpfe: Michael Betz

"Erfahrung trifft Innovation. Baudienstleistungen bilden seit 1983 den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit, der wir mit Leidenschaft und Enthusiasmus nachgehen." So formuliert die real Group aus Külsheim ihr Selbstverständnis. Im Servicekonzept "Design & Build" manifestiert sich eine ganzheitliche Idee, die CEO Michael Betz mit Energie und Leidenschaft umsetzt.

"Design & Build" ist ein deutlicher Trend in der Baubranche. Was verstehen Sie im Kern darunter?

„A single point of contact, an end-to-end turnkey solution“. Im Kern besteht das Design & Build-Modell daraus, die Expertise und das Know-how der Bauausführung bereits im Planungsprozess zu berücksichtigen. Der Bauunternehmer steuert Inhouse die Planung mit ganzheitlichem Blick auf das Projekt und gibt Prioritäten für den Planungsprozess vor, welche mit dem Bauablauf synchronisiert sind. Sämtliche Prozessphasen eines Bauprojektes werden in der Hand eines Auftragnehmers zusammengeführt. Interdisziplinäre, miteinander koordinierte Bauteams begleiten ein Bauvorhaben von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe.

Das klingt nach den Tätigkeiten eines Generalübernehmers. „Alter Wein in neuen Schläuchen“? Oder wo sehen Sie einen zentralen Unterschied?

Bei der herkömmlichen Projektmanagementmethode erfolgt der Design- und Buildprozess getrennt voneinander, sprich die Phasen des Designs und des Baus erfolge zeitlich sequenziell aufeinander/hintereinander. Der zentrale Unterschied beim Design & Build Managementansatz liegt darin, dass der Designprozess und der Buildprozess als ein Gesamtpaket angeboten werden kann. Konkret bedeutet das für die Bauvorhaben, dass die Gesamtprojektlaufzeit durch die Überlappung vom Design- und Buildprozess deutlich verkürzt wird. Damit einher geht ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Kosteneinsparung und Kostensicherheit, wie auch das Zusammenführen von Verantwortlichkeiten von Design und Bauausführung. Folglich ist das Schnittstellenmanagement optimiert und Informationsverlust wird vermieden. Die frühzeitige Einbindung der Bauausführung ermöglicht überdies eine genaue Materialabschätzung, speziell in bei den aktuellen fluktuierenden Materialkonditionen und Verfügbarkeiten, und dadurch eine höhere Budgetkontrolle durch realistische Kostenkalkulationen.

Können Sie für uns den Begriff des Design & Build von klassischer Projektabwicklung differenzieren?

MiB: Aktuell ist es so, dass Architekten, Statiker und Haustechniker planen, wie gebaut werden soll, wobei immer weniger Architekten in der Lage sind bei komplexen Bauprojekten präzise Leistungsverzeichnisse zu erstellen, die dann von allen Baufirmen auch noch unterschiedlich in der Kalkulationsphase interpretiert werden. Dann hoffen alle, dass der angebotene Preis passt und zu halten ist. Planen und bauen sind auseinandergerissen. Die Expertise der Baubranche muss am Anfang des Prozesses, also bei der Planung, und nicht am Ende eingesetzt werden. Planen und Bauen müssen in einem Prozess zusammengeführt werden, der sich Design & Build nennt.

Was versteht man in dem Kontext unter Building Information Modeling?

MiB:  Nicht unmittelbar/mittelbar. Building Information Modeling, kurz BIM genannt, beschreibt eine Arbeitsmethode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital erfasst, kombiniert und modelliert. Der digitale Schlüssel zur vernetzten Baukultur der beteiligten Projektbeteiligten ist Building Information Modeling (BIM) als gemeinsame Arbeitsplattform. Kurzum: Design & Build ist vernetzt, schnell und preiswert.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsparameter?

MiB: Vereinfacht kann man die Design & Build Managementmethode auch partnerschaftliches Bauen nennen. Der Auftraggeber erhält alle Leistungen von der Planung bis zur Übergabe von einem einzigen Auftragnehmer seines Vertrauens. Die frühe Zusammenführung der Kompetenzen führt zu Vertragssicherheit und einer vollständigen Kontrolle der Finanzen und des Zeitplans. Der Bauherr hat zudem unterschiedliche Möglichkeiten seinen Vertrag zu gestalten – etwa der Art, dass sich der Preis aus dem Cost plus und einer Gebühr ergibt oder der Bauherr wählt die Variante Value Engineering, was bedeutet, dass für ein gegebenes Budget bestmöglich gebaut wird. Ebenfalls möglich ist es einen garantierten Maximalpreis zu vereinbaren.

Aus der Sicht des Auftraggebers: Drei Sätze, die meinen Nutzen sichtbar machen...

Für den Auftraggeber ergibt sich die Möglichkeit, alle Leistungen von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe aus den Händen eines einzelnen Auftragnehmers zu erhalten. Durch die Überlappung von Design- und Bauphase und der Zusammenführung von Verantwortlichkeiten ist die Gesamtprojektlaufzeit verkürzt. Das Bedeutet für Auftraggeber maximale Geschwindigkeit, Kosteneinsparungen und Kostensicherheit.

Inwiefern mindert der Design & Build Ansatz Projektkosten?

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die Zusammenlegung und Überlagerung von Planung und Ausführung bis zu 30 Prozent Zeitersparnis, 20 Prozent Kostenreduzierung und 100 Prozent Festpreis-Garantie zu erzielen sind.

Ist das Konzept für alle Bauprojekte geeignet?

…. auf jeden Fall!

Wie handhaben Sie Konflikte zwischen den ausführenden Parteien?

MiB: Durch das Zusammenführen von Verantwortlichkeiten von Design und Bauausführung – alles aus einer Hand. Folglich ist das Schnittstellenmanagement optimiert und Informationsverlust wird vermieden. Konflikte mit den ausführenden Parteien sind durch die frühzeitige involvieren hierbei auf das Minimum reduziert.

Als Design & Build Unternehmen tragen Sie volle Verantwortung. Wie geben Sie die mannigfaltigen Risiken weiter?

MiB:  Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Baustein und ein Treiber des partnerschaftlichen Bauens. Bau- und Planungsverfahren wie das Building Information Model (BIM) werden auch in Deutschland langsam Realität und tragen ihren Anteil dazu bei, dass alle unterschiedlichen Kompetenzen und Gewerke Ideen einbringen können und an digitalen Baumodellen testen können. Veränderungen an den Baumaßnahmen können so bereits in der Planungsphase am Computer simuliert werden. Die Software führt die notwendige Plausibilitätsprüfung durch und erspart auf diese Weise böse Überraschungen auf der Baustelle. Reduzieren Sie Risiken und Kosten mit der Kombination von Planung und Ausführung.

Was bedeutet denn Ihr Standort Külsheim für Sie?

Wir profitieren sehr von dieser exponierten, zentralen Lage in Europa - Mittelpunkt von Europa. Es ist eine sehr idyllische und bodenständige Gegend mit vielen Erholungsmöglichkeiten. Mit angrenzenden Städten wie Würzburg und Frankfurt.

Gibt es Dinge an Ihrem Beruf, die Sie nicht mögen?

MiB: Ehrlich gesagt, es ist genau mein Ding und ich liebe alles daran. Wenn ich etwas finden muss dann Bürokratie, schlechtes Design oder wenn Kunden nicht einhundert Prozent zufrieden sind.

Gibt es eine historische Gestalt, die Sie bewundern?

Sisyphos.

Gibt es ein Zitat, das Ihnen besonders gefällt?

Selbst ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.

Was kann Sie wirklich auf die Palme bringen?

Schlechte Kommunikation. Unerfüllbare Kundenwünsche. Langeweile.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?

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