Fragt man zehn Personen, was Coaching ist oder was ein Coach macht, bekommt man zwölf unterschiedliche Antworten. Was ist denn eigentlich ein Coach?
Christoph Schalk: Ein Coach ist Experte für Veränderung; er begleitet Menschen auf ihrem Weg durch diese Veränderung. Die meisten Menschen glauben ja, dass das Wort Coach aus dem Englischen kommt. Das stimmt aber nicht – das Wort Coach kommt tatsächlich aus dem Ungarischen. Es gibt eine Stadt in Ungarn namens Kocs, in der man im Mittelalter Kutschen gebaut hat, die auf eine besondere Art gefedert und deshalb besonders bequem waren. Diese Kutschen wurden nach ganz Europa exportiert, bis auf die britischen Inseln. Und diese Fahrzeuge nannte man dann nach ihrer Herkunftsstadt „Coach“. Ich finde das ein sehr passendes Bild für das, was ein Coach macht: Er hilft Menschen vorwärtszukommen. Coaching ist ein Vehikel, um Ziele zu erreichen. Zum Coach kommen also Menschen, die in irgendeiner Form ein Ziel erreichen wollen. Kurz gesagt: Ein Coach hilft Menschen, von A nach B zu kommen, und das auf eine komfortable Weise.
Wie funktioniert Coaching praktisch?
Christoph Schalk: Beim Coaching wird der Klient dabei unterstützt, seine Ziele zu erreichen. Erreichen muss er sie aber selbst. Am Anfang eines professionellen Coachings steht deshalb immer eine gute Auftrags- und Zielklärung. Manche Menschen kommen mit einem klaren Ziel, die meisten aber eher mit einem Problem. Oder wenn sie etwas weniger problembelastet sind, sagen sie, „Ich habe da ein Thema, ich habe da ein Anliegen“. Das ist aber nicht das Gleiche wie ein Ziel. Coaching ist sehr ergebnisorientiert, deshalb möchte ich ganz genau klären, was am Ende dieses Coachings rauskommen soll, dass es sich für den Coachee gelohnt hat. Auf diese Frage will ich eine überprüfbare Antwort haben. Es muss überprüfbar sein für ein einzelnes Gespräch, und es muss überprüfbar sein für eine Serie von Gesprächen, so dass wir am Ende wirklich wissen, ob wir das Ziel erreicht haben oder nicht.
Wie kann man sich einen Coachingprozess vorstellen?
Christoph Schalk: Es gibt natürlich unterschiedliche Formate. Ein häufiges Format ist eine Reihe von drei bis fünf Terminen, oft in Doppelstunden, in Ausnahme auch längere Termine oder ganze Coachingtage, vor allem, wenn der Coachee eine weitere Anfahrt hat. Die Termine finden in der Regel einmal pro Monat statt. Am Anfang machen wir eine Standortbestimmung. Wenn ich weiß, wo ich hinwill, muss ich auch schauen, wo ich überhaupt stehe. Danach folge ich einer bestimmten Systematik, in der Regel ein paar Fragen, die ich stelle, damit mein Kunde von A nach B kommt. Das kann auch etwas anspruchsvoller sein: An diesem Punkt kommt die ganze Bandbreite der Coachingmethodik zum Einsatz. Im Grundsatz aber ist es ein Gespräch, bei dem ich nicht den Input gebe, sondern Fragen stelle, die dem anderen zur Selbstreflexion helfen.
Kann sich eigentlich jeder Coach nennen?
Christoph Schalk: Im Grunde ja. Coaching ist rechtlich kein geschützter Begriff. Jeder kann sich Coach nennen, und das ist tatsächlich ein Problem. Denn das kommuniziert keine Qualität. Dahinter steht erstmal keine Ausbildung. Jeder kann sich ohne irgendeine Erfahrung und ohne irgendwelche Kompetenzen nachweisen zu müssen, Coach nennen.
Jeder kann Coach sein, aber wie findet man einen guten Coach?
Christoph Schalk: Weil es sehr viel Wildwuchs auf dem Markt gibt, haben sich die namhaften Coachingverbände zusammengeschlossen zum sogenannten Roundtable der Coachingverbände. Dieser Zusammenschluss der Coachingverbände hat gemeinsam ethische Standards verabschiedet, Mindeststandards für Coachingausbildungen festgelegt, und hat Bestrebungen, auf Bundesebene als auch auf europäischer Ebene eine Profession zu etablieren. Das ist das erklärte Ziel. Das braucht viel Vorarbeit, beispielsweise werden über viele Jahre Ausbildungen und Prüfungen dokumentiert, damit man bestimmte Qualitätsstandards nachweisen kann.
Wer also einen Coach sucht und auf der fachlichen Seite sichergehen will, kann schauen, ob der Coach, den er sich ausgesucht hat, irgendeine Zertifizierung von einem der großen namhaften Verbände vorweisen kann. Die einzelnen Verbände findet man unter dem Stichwort „Roundtable der Coachingverbände“. Dann weiß man zumindest schon, dass der Coach gewisse Mindeststandards erfüllt. Weiter kann man sich informieren, über wie viel Berufserfahrung der Coach verfügt. Hat er gerade erst sein Zertifikat überreicht bekommen? Oder ist er schon seit zehn Jahren im Geschäft? Mehr als drei Jahre sollten es schon sein. Dann kann man schauen, welchen beruflichen Hintergrund der Coach mitbringt. Passt es zu meinem Anliegen? Als Organisationspsychologe oder auch als Betriebswirt deckt man ein großes Spektrum ab, aber es sind sehr viele Berufsfelder in der Coachingszene vertreten.
Bleibt die Frage, wie man testen kann, ob die Chemie stimmt. Gibt es so etwas wie ein Kennenlerngespräch?
Christoph Schalk: Da muss man unterscheiden zwischen Kunden, die privat auf mich zukommen, und Kunden, die von ihrem Unternehmen zu mir geschickt werden. In den Unternehmen ist es in der Regel standardisiert. Die haben ihren Pool von Coaches, die zur Auswahl stehen und vorher schonmal abgecheckt wurden, ob sie zur Unternehmensphilosophie passen, welche Zertifizierungen sie haben etc. In der Regel werden einer Führungskraft dann drei Profile von Coaches angeboten, mit denen sie sich kurz treffen oder telefonieren können. Daraufhin entscheidet sich die Führungskraft für den Coach, bei dem die Chemie am besten gepasst hat. Danach geht das Coaching einen bestimmten definierten Weg, den in der Regel die Personalabteilung bestimmt.
Wenn jemand privat auf mich zukommt, biete ich ein kostenloses unverbindliches Erstgespräch an, das meistens eine halbe bis dreiviertel Stunde dauert. Dabei kann man sich gegenseitig ein bisschen kennen lernen. In diesem Treffen bemühe ich mich auch, das Anliegen zumindest in seinen Grundzügen zu erfassen, damit ich sagen kann, ob ich überhaupt der Richtige dafür bin. Wir besprechen in diesem Gespräch einen möglichen Rahmen und die Dauer, die Häufigkeit der Treffen sowie die Kosten. Dann schicke ich die Leute nach Hause, bitte sie, sich das alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen und sich zu melden, wenn sie den Coachingprozess tatsächlich mit mir starten wollen. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kunden eine große Freiheit spüren und sich nicht schon bei diesem kostenlosen Erstgespräch festlegen müssen.
Wie kommt man als langjähriger und erfahrener Coach dazu, andere Menschen zu Coaches auszubilden?
Christoph Schalk: Ich leite heute die Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching, wo wir nicht nur Coaches für den Businessbereich, sondern auch so genannte Life Coaches ausbilden. Seit 1999 Jahren bilde ich Coaches aus, allerdings in der Regel auf Anfrage von Unternehmenskunden, die sich eine Inhouse-Coachausbildung gewünscht haben. Diese Firmen hatten eine Reihe von Mitarbeiten, die Coachingfähigkeiten gebraucht haben. Das war alles von zweitägigen Workshops bis hin zu vierjährigen Ausbildungen. Seit einigen Jahren biete ich jetzt auch offene Coachausbildungen im Rahmen meiner Akademie an. Die Teilnehmer sind in der Regel Führungskräfte, Personaler, Menschen in beratenden Berufen oder Trainer.
Christoph Schalk ist Diplom-Psychologe und Master Coach. Seit bald 30 Jahren coacht er, seit über 20 Jahren bildet er Coaches aus. Weitere Informationen über ihn finden Sie unter www.christophschalk.com
Fragt man zehn Personen, was Coaching ist oder was ein Coach macht, bekommt man zwölf unterschiedliche Antworten. Was ist denn eigentlich ein Coach?
Christoph Schalk: Ein Coach ist Experte für Veränderung; er begleitet Menschen auf ihrem Weg durch diese Veränderung. Die meisten Menschen glauben ja, dass das Wort Coach aus dem Englischen kommt. Das stimmt aber nicht – das Wort Coach kommt tatsächlich aus dem Ungarischen. Es gibt eine Stadt in Ungarn namens Kocs, in der man im Mittelalter Kutschen gebaut hat, die auf eine besondere Art gefedert und deshalb besonders bequem waren. Diese Kutschen wurden nach ganz Europa exportiert, bis auf die britischen Inseln. Und diese Fahrzeuge nannte man dann nach ihrer Herkunftsstadt „Coach“. Ich finde das ein sehr passendes Bild für das, was ein Coach macht: Er hilft Menschen vorwärtszukommen. Coaching ist ein Vehikel, um Ziele zu erreichen. Zum Coach kommen also Menschen, die in irgendeiner Form ein Ziel erreichen wollen. Kurz gesagt: Ein Coach hilft Menschen, von A nach B zu kommen, und das auf eine komfortable Weise.
Wie funktioniert Coaching praktisch?
Christoph Schalk: Beim Coaching wird der Klient dabei unterstützt, seine Ziele zu erreichen. Erreichen muss er sie aber selbst. Am Anfang eines professionellen Coachings steht deshalb immer eine gute Auftrags- und Zielklärung. Manche Menschen kommen mit einem klaren Ziel, die meisten aber eher mit einem Problem. Oder wenn sie etwas weniger problembelastet sind, sagen sie, „Ich habe da ein Thema, ich habe da ein Anliegen“. Das ist aber nicht das Gleiche wie ein Ziel. Coaching ist sehr ergebnisorientiert, deshalb möchte ich ganz genau klären, was am Ende dieses Coachings rauskommen soll, dass es sich für den Coachee gelohnt hat. Auf diese Frage will ich eine überprüfbare Antwort haben. Es muss überprüfbar sein für ein einzelnes Gespräch, und es muss überprüfbar sein für eine Serie von Gesprächen, so dass wir am Ende wirklich wissen, ob wir das Ziel erreicht haben oder nicht.
Wie kann man sich einen Coachingprozess vorstellen?
Christoph Schalk: Es gibt natürlich unterschiedliche Formate. Ein häufiges Format ist eine Reihe von drei bis fünf Terminen, oft in Doppelstunden, in Ausnahme auch längere Termine oder ganze Coachingtage, vor allem, wenn der Coachee eine weitere Anfahrt hat. Die Termine finden in der Regel einmal pro Monat statt. Am Anfang machen wir eine Standortbestimmung. Wenn ich weiß, wo ich hinwill, muss ich auch schauen, wo ich überhaupt stehe. Danach folge ich einer bestimmten Systematik, in der Regel ein paar Fragen, die ich stelle, damit mein Kunde von A nach B kommt. Das kann auch etwas anspruchsvoller sein: An diesem Punkt kommt die ganze Bandbreite der Coachingmethodik zum Einsatz. Im Grundsatz aber ist es ein Gespräch, bei dem ich nicht den Input gebe, sondern Fragen stelle, die dem anderen zur Selbstreflexion helfen.
Kann sich eigentlich jeder Coach nennen?
Christoph Schalk: Im Grunde ja. Coaching ist rechtlich kein geschützter Begriff. Jeder kann sich Coach nennen, und das ist tatsächlich ein Problem. Denn das kommuniziert keine Qualität. Dahinter steht erstmal keine Ausbildung. Jeder kann sich ohne irgendeine Erfahrung und ohne irgendwelche Kompetenzen nachweisen zu müssen, Coach nennen.
Jeder kann Coach sein, aber wie findet man einen guten Coach?
Christoph Schalk: Weil es sehr viel Wildwuchs auf dem Markt gibt, haben sich die namhaften Coachingverbände zusammengeschlossen zum sogenannten Roundtable der Coachingverbände. Dieser Zusammenschluss der Coachingverbände hat gemeinsam ethische Standards verabschiedet, Mindeststandards für Coachingausbildungen festgelegt, und hat Bestrebungen, auf Bundesebene als auch auf europäischer Ebene eine Profession zu etablieren. Das ist das erklärte Ziel. Das braucht viel Vorarbeit, beispielsweise werden über viele Jahre Ausbildungen und Prüfungen dokumentiert, damit man bestimmte Qualitätsstandards nachweisen kann.
Wer also einen Coach sucht und auf der fachlichen Seite sichergehen will, kann schauen, ob der Coach, den er sich ausgesucht hat, irgendeine Zertifizierung von einem der großen namhaften Verbände vorweisen kann. Die einzelnen Verbände findet man unter dem Stichwort „Roundtable der Coachingverbände“. Dann weiß man zumindest schon, dass der Coach gewisse Mindeststandards erfüllt. Weiter kann man sich informieren, über wie viel Berufserfahrung der Coach verfügt. Hat er gerade erst sein Zertifikat überreicht bekommen? Oder ist er schon seit zehn Jahren im Geschäft? Mehr als drei Jahre sollten es schon sein. Dann kann man schauen, welchen beruflichen Hintergrund der Coach mitbringt. Passt es zu meinem Anliegen? Als Organisationspsychologe oder auch als Betriebswirt deckt man ein großes Spektrum ab, aber es sind sehr viele Berufsfelder in der Coachingszene vertreten.
Bleibt die Frage, wie man testen kann, ob die Chemie stimmt. Gibt es so etwas wie ein Kennenlerngespräch?
Christoph Schalk: Da muss man unterscheiden zwischen Kunden, die privat auf mich zukommen, und Kunden, die von ihrem Unternehmen zu mir geschickt werden. In den Unternehmen ist es in der Regel standardisiert. Die haben ihren Pool von Coaches, die zur Auswahl stehen und vorher schonmal abgecheckt wurden, ob sie zur Unternehmensphilosophie passen, welche Zertifizierungen sie haben etc. In der Regel werden einer Führungskraft dann drei Profile von Coaches angeboten, mit denen sie sich kurz treffen oder telefonieren können. Daraufhin entscheidet sich die Führungskraft für den Coach, bei dem die Chemie am besten gepasst hat. Danach geht das Coaching einen bestimmten definierten Weg, den in der Regel die Personalabteilung bestimmt.
Wenn jemand privat auf mich zukommt, biete ich ein kostenloses unverbindliches Erstgespräch an, das meistens eine halbe bis dreiviertel Stunde dauert. Dabei kann man sich gegenseitig ein bisschen kennen lernen. In diesem Treffen bemühe ich mich auch, das Anliegen zumindest in seinen Grundzügen zu erfassen, damit ich sagen kann, ob ich überhaupt der Richtige dafür bin. Wir besprechen in diesem Gespräch einen möglichen Rahmen und die Dauer, die Häufigkeit der Treffen sowie die Kosten. Dann schicke ich die Leute nach Hause, bitte sie, sich das alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen und sich zu melden, wenn sie den Coachingprozess tatsächlich mit mir starten wollen. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kunden eine große Freiheit spüren und sich nicht schon bei diesem kostenlosen Erstgespräch festlegen müssen.
Wie kommt man als langjähriger und erfahrener Coach dazu, andere Menschen zu Coaches auszubilden?
Christoph Schalk: Ich leite heute die Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching, wo wir nicht nur Coaches für den Businessbereich, sondern auch so genannte Life Coaches ausbilden. Seit 1999 Jahren bilde ich Coaches aus, allerdings in der Regel auf Anfrage von Unternehmenskunden, die sich eine Inhouse-Coachausbildung gewünscht haben. Diese Firmen hatten eine Reihe von Mitarbeiten, die Coachingfähigkeiten gebraucht haben. Das war alles von zweitägigen Workshops bis hin zu vierjährigen Ausbildungen. Seit einigen Jahren biete ich jetzt auch offene Coachausbildungen im Rahmen meiner Akademie an. Die Teilnehmer sind in der Regel Führungskräfte, Personaler, Menschen in beratenden Berufen oder Trainer.
Christoph Schalk ist Diplom-Psychologe und Master Coach. Seit bald 30 Jahren coacht er, seit über 20 Jahren bildet er Coaches aus. Weitere Informationen über ihn finden Sie unter www.christophschalk.com